Hitze-Hotspot im Südwesten: So könnt Ihr einen kühlen Kopf bewahren

Von Martin Oversohl

Stuttgart - Vor allem in den baden-württembergischen Großstädten dürfte sich auch in diesem Sommer die Hitze wieder schier unerträglich stauen. Denn der Südwesten gehört laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) zu den buchstäblichen Hotspots. Mit ein paar Tricks lässt sich das cool meistern:

Richtig lüften - aber zur richtigen Zeit

Viele Baden-Württemberger dürften schon an den anstehenden heißeren Tagen nach Wegen suchen, der Hitze zu entkommen.
Viele Baden-Württemberger dürften schon an den anstehenden heißeren Tagen nach Wegen suchen, der Hitze zu entkommen.  © Anne Stein/dpa

Fenster aufreißen, wenn es draußen wie im Backofen ist? Lieber nicht! Gelüftet wird am besten frühmorgens oder spätabends, wenn die Temperaturen draußen angenehm sind.

Tagsüber sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben, um die Hitze draußen zu halten. Räume kann man zusätzlich mit Rollos oder Vorhängen verdunkeln.

Trinken, trinken, trinken - aber das Richtige!

Der Körper braucht an heißen Tagen besonders viel Flüssigkeit. Mindestens zwei bis drei Liter Wasser am Tag werden empfohlen, am besten regelmäßig über den Tag verteilt. Auf eiskalte Getränke sollte lieber verzichtet werden, denn die bringen den Kreislauf zusätzlich auf Trab.

Auch Alkohol und koffeinhaltige Getränke sind keine gute Idee – sie entziehen dem Körper Wasser. Stattdessen reichen Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Fruchtsäfte.

Leichte Kost bevorzugen

Schwere, fettige Mahlzeiten belasten den Körper zusätzlich. Ratsam ist es, auf leichte, wasserreiche Speisen wie Salate, Obst und Gemüse zu setzen, denn sie liefern wichtige Vitamine und helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Ein bunter Obstsalat oder eine kalte Gurkensuppe sind im Sommer echte Frische-Kicks.

Außerdem muss so ein Backofen für Auflauf oder Sonntagskuchen ganz schön viel Wärme produzieren. Wer nicht darauf verzichten will oder kann, sollte besser in den kühlen Morgen- oder Abendstunden backen.

Die richtige Kleidung wählen

Jetzt ist luftige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen gefragt. Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht und verhindern, dass sich die Kleidung aufheizt.

Der Tipp: Enge Schnitte und synthetische Stoffe am besten vermeiden, denn die lassen die Haut nicht atmen. Ein Sonnenhut oder eine Kappe schützt zusätzlich vor direkter Sonneneinstrahlung.

Die 30-Grad-Marke im Südwesten soll bald geknackt werden.
Die 30-Grad-Marke im Südwesten soll bald geknackt werden.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Eiswürfel und Ventilator

Wenn der Luftzug des Ventilators nicht mehr ausreicht, ist dieser Hack vielleicht eine Idee: Eine Schüssel mit Eiswürfeln vor den Propeller stellen, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA).

Und wichtig: Laut den Experten sollten Ventilatoren nur bis zu Temperaturen von rund 35 Grad genutzt werden. Bei höheren Werten besteht laut BzGA Gefahr, dass die Luftbewegung von so heißer Luft die Überhitzung fördert.

Lauwarme Duschen und erfrischende Fußbäder

Lauwarm duschen bringt schnelle Abkühlung und ist sanfter zum Kreislauf als eiskaltes Wasser. Zwischendurch helfen auch kalte Fußbäder oder ein feuchtes Tuch im Nacken, um die Körpertemperatur zu senken. Wer mag, kann auch die Unterarme unter kaltes Wasser halten – das wirkt wahre Wunder.

Von den Spaniern lernen

Bei Hitze kann man von der Siesta der Spanier lernen. Sport, Einkaufen oder Gartenarbeit? Am besten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden legen, wenn die Sonne weniger Kraft hat. Während der heißen Mittagszeit lässt es sich am besten im Schatten oder in kühlen Innenräumen aushalten.

An heißen Tagen lässt es sich am besten im Schatten aushalten.
An heißen Tagen lässt es sich am besten im Schatten aushalten.  © Bernd Weißbrod/dpa

Teppich entfernen

Bewohner südlicher Länder machen es vor: Ihre Böden bestehen aus kühlen Fliesen oder angenehmen Holzbelägen, die eher nicht mit Teppichen belegt sind und in denen sich die Wärme nicht stauen kann. Daher am besten im Sommer die Teppiche einrollen und einlagern.

Mit Wärmflasche ins Bett

Dieser Tipp ist kein schlechter Scherz: An heißen Tagen verschafft man sich Abkühlung, wenn man mit der Wärmflasche ins Bett geht. Allerdings gefüllt mit kaltem Wasser, so der Rat der BzGA.

Auch kühle Tücher auf Stirn, Unterschenkeln oder Unterarmen können dem Körper Wärme entziehen und das Einschlafen erleichtern. Und legen Sie Bettlaken und Schlafgewand kurz in einer Plastiktüte ins Eisfach.

Titelfoto: Bildmontage: Frank Rumpenhorst/dpa, Anne Stein/dpa

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