Kein Helau im Ländle: Warum der Südwesten den 11.11. anders feiert
Von Aleksandra Bakmaz
Stuttgart - Während andernorts am 11.11. um 11.11 Uhr ausgelassen gefeiert wird, bleibt es in Baden-Württemberg traditionell eher ruhiger.
Große Straßenfeste oder öffentliche Partys zum Start der Karnevalssaison sind hier unüblich – auch in den närrischen Hochburgen des Landes. Stattdessen bereiten sich viele Fasnachtsvereine im Südwesten im Hintergrund auf die heiße Phase der fünften Jahreszeit vor, die traditionell erst im Januar beginnt.
Der 11.11. sei im Südwesten kein großes Thema, erklärte ein Sprecher der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN).
"Die schwäbisch-alemannische Fasnet beginnt klassisch am Dreikönigstag." Der Karnevalsauftakt im November sei eher eine rheinische Tradition, etwa in Köln oder Düsseldorf, die im Südwesten keine vergleichbare Bedeutung habe.
Kleine Rituale und interne Veranstaltungen
In vielen Regionen nutzten die Zünfte und Vereine nach Angaben der Fastnachtsverbände den Tag für kleine Rituale oder interne Veranstaltungen.
In Karlsruhe etwa steht der traditionelle Rathaussturm an, am Bodensee wird der "Konstanzer Blätz" aus dem Kerker befreit und vom Rat der Stadt begnadigt, damit er bis Aschermittwoch wieder Schabernack treiben kann.
"Wir arbeiten hinter den Kulissen, aber für eine große Party ist der Tag bei uns nicht gedacht", hieß es von mehreren Narrenzünften.
Titelfoto: Bildmontage: Philipp von Ditfurth/dpa, Karl-Josef Hildenbrand/dpa