Skandal um unbesetzte Lehrstellen im Ländle: So sollen sie nun verteilt werden

Von David Nau

Stuttgart - 1440 Lehrerstellen waren in Baden-Württemberg wohl wegen eines Software-Fehlers über Jahre nicht besetzt - nun hat Kultusministerin Theresa Schopper (64, Grüne) bekannt gegeben, wie die Stellen für das kommende Schuljahr auf die einzelnen Schularten verteilt werden sollen.

Am Dienstag fand eine öffentlichen Sitzung des Bildungsausschusses des Landtags von Baden-Württemberg statt.
Am Dienstag fand eine öffentlichen Sitzung des Bildungsausschusses des Landtags von Baden-Württemberg statt.  © Marijan Murat/dpa

Demnach wird der größte Batzen der Stellen an die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) gehen. An diesen Schulen bestünde der größte Mangel, sagte Schopper. Sie sollen 485 Stellen bekommen.

An den Grundschulen gebe es mit Blick auf die Beschulung Geflüchteter oder den Ausbau der Ganztagesbetreuung ebenfalls viele Herausforderungen. Den Grundschulen sollen deswegen 350 Stellen zugutekommen.

Die Gemeinschaftsschulen und die Realschulen sollen je 50 Stellen bekommen - die Gymnasien ebenfalls. Weil mit dem Umstieg auf das neunjährige Gymnasium an der Schulart in einigen Jahren zusätzliche Lehrkräfte gebraucht werden, will Schopper eine Vorsorge aus 300 Stellen bilden.

Schopper warnt vor zu großen Erwartungen

Diese sollen an Gymnasiallehrer gehen, die aber zunächst an anderen Schularten eingesetzt werden sollen: 100 an beruflichen Schulen, 50 an den Gemeinschaftsschulen und 150 an den Real- und Werkrealschulen. Die restlichen 155 Stellen will Schopper für den Ausbau der Krankheitsreserve nutzen.

Die Ministerin warnte in einer Sondersitzung des Bildungsausschusses im Landtag vor zu großen Erwartungen an die nun zu besetzenden 1440 Stellen. Die Zahl klänge so, als sei man kurz vor paradiesischen Zuständen, sagte Schopper.

Es gebe aber im Land rund 4500 Schulen, was eine zusätzliche Stelle an jeder dritten Schule bedeute.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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