Steuerfahnder nehmen nun auch Influencer im Südwesten ins Visier
Von Nico Pointner
Stuttgart - Sie geben Schminktipps, testen Fitness-Challenges und verkaufen über Nacht neue Modetrends: Auch in Baden-Württemberg nehmen Steuerfahnder nun Influencer genauer unter die Lupe.
Alles in Kürze
- Steuerfahnder prüfen Influencer in Baden-Württemberg
- Influencer sollen den Fiskus um 300 Millionen Euro betrogen haben
- Viele melden sich mit steigenden Umsätzen ins Ausland ab
- Dubai ist ein beliebtes Ziel für Steuerflüchtlinge
- Finanzämter prüfen Aktivitäten auf verschiedenen Plattformen

Die Sondereinheit für Steueraufsicht prüfe gerade in diesem Bereich, bestätigte ein Sprecher des Finanzministeriums. Ergebnisse lägen allerdings noch nicht vor.
Allein in Nordrhein-Westfalen sollen Influencer den Fiskus um rund 300 Millionen Euro betrogen haben. Die Steuerfahnder aus NRW analysieren nach eigenen Angaben aktuell ein Paket mehrerer Social-Media-Plattformen mit 6000 Datensätzen, aus denen sich der mutmaßliche Millionen-Schaden ergibt.
Oftmals melden sich die Content-Creator mit steigenden Umsätzen ins Ausland ab, um dem Finanzamt zu entgehen. So sei Dubai ein beliebtes Ziel. Nach dpa-Informationen sind auch andere Bundesländer betroffen.
Die Steuerfahnder im Südwesten seien in dem Bereich allerdings schon vor dem Fall in NRW aktiv geworden, sagte der Ministeriumssprecher der dpa.
Wie viele Influencer von den Prüfungen im Land betroffen sind, teilte er nicht mit. Ob jemand unter die Lupe genommen werde, richte sich nicht starr etwa nach der Zahl seiner Follower.
Die Finanzämter prüften zunächst die Aktivitäten auf verschiedenen Plattformen. Der betriebene Aufwand richte sich unter anderem an der Höhe der möglichen Steuermehreinnahmen aus.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa