Strenge Handy-Regeln an Schulen: Südwesten leitet Schritte ein
Von David Nau
Stuttgart - Nach dem Willen der Landesregierung soll es an den Schulen im Südwesten künftig landesweit Regeln für den Umgang mit Smartphones geben.
Alles in Kürze
- Südwesten plant landesweite Handy-Regeln an Schulen
- Schulen sollen altersangemessene Regeln erlassen
- Restriktive Regeln für Grundschulen geplant
- Private Nutzung von Smartphones soll reglementiert werden
- Kultusministerin warnt vor negativen Folgen von Smartphones

Eine entsprechende Änderung des Schulgesetzes soll das grün-schwarze Kabinett am Dienstag auf den Weg bringen, teilte ein Sprecher des Kultusministeriums mit.
Konkret sollen künftig alle Schulen dazu angehalten werden, sich altersangemessene Regeln im Umgang mit mobilen Endgeräten zu geben, so der Sprecher. "Für Grundschulen sollen das eher restriktive, für weiterführende entsprechend pädagogisch sinnvoll angepasste Regelungen sein", hieß es.
Man werde den Schulleitungen damit Rechtssicherheit geben und entsprechende Handreichungen und Formulierungsvorschläge bereitstellen. Im Idealfall könnten Schulen das Thema auch zur Demokratiebildung nutzen und die Regelungen gemeinsam innerhalb der Schulgemeinschaft erarbeiten, sagte der Sprecher.
Die Regeln sollen sich nur auf die private Nutzung von Smartphones und Co. beziehen, etwa in Pausen. Die Nutzung eigener Geräte im Unterricht unter Anleitung von Lehrkräften im Unterricht soll weiterhin möglich sein.
Ministerin sieht negative Folgen von Smartphones

Die strengeren Regeln hatte Kultusministerin Theresa Schopper (64, Grüne) bereits im März angekündigt.
Damals begründete Schopper ihren Vorstoß mit negativen Folgen, die Smartphones für Kinder und Jugendliche haben könnten. Diese seien inzwischen ausreichend belegt, so Schopper.
Als Beispiele nannte sie Folgen für die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit. Auch könnten Smartphones zu Cybermobbing oder emotionaler Vereinsamung führen.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa