Zahl verdreifacht: Männer im Ländle greifen immer häufiger zum Hilfetelefon

Von Aleksandra Bakmaz

Stuttgart - Immer mehr Betroffene aus Baden-Württemberg wenden sich wegen häuslicher Gewalt an das Männerhilfetelefon.

Immer mehr männliche Opfer häuslicher Gewalt holen sich Hilfe. (Symbolfoto)
Immer mehr männliche Opfer häuslicher Gewalt holen sich Hilfe. (Symbolfoto)  © Rick Rycroft/AP/dpa

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 428 Kontaktaufnahmen im Südwesten, wie das zuständige Sozialministerium in Stuttgart auf Anfrage mitteilte. Zum Start des Hilfsangebots vor rund fünf Jahren waren es etwas mehr als 100 Anrufe.

Zwei Drittel der Ratsuchenden sind einer Auswertung zufolge direkt von Gewalt betroffen. Die Täter sind in den meisten Fällen Partnerinnen oder Ex-Freundinnen. Am häufigsten ging es demnach um erlebte psychische Gewalt – oft in Kombination mit zusätzlicher körperlicher und sexualisierter Gewalt.

Das Projekt wurde vor fünf Jahren von Bayern und Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. 2021 schloss sich auch Baden-Württemberg an. Die Zahl der Kontaktaufnahmen hat sich fast verdreifacht.

Mann findet plötzlich Schlange in seinem Garten
Baden-Württemberg Mann findet plötzlich Schlange in seinem Garten

Bundesweit stieg die Zahl der Kontaktaufnahmen von 1480 im Jahr 2020 auf 4037 im vergangenen Jahr. Die meisten Anrufe kamen aus Bayern (33,3 Prozent) gefolgt von NRW (26,7) und Baden-Württemberg (10,6).

Betrieben wird das kostenlose, anonyme Hilfetelefon durch die man-o-mann Männerberatung in Bielefeld, die AWO Augsburg, die Sozialberatung in Stuttgart und die Tübinger Fachstelle Pfunzkerle. Sie werden durch die Ministerien gefördert.

Titelfoto: Rick Rycroft/AP/dpa

Mehr zum Thema Baden-Württemberg: