"Zwangssolidarität": Ländle will Pflichtabgabe für Weinwerbung einführen

Müllheim - Mehr Werbung, mehr Umsatz? Baden-Württemberg will heimische Weine besser vermarkten - und für Werbung schon im nächsten Jahr eine Pflichtabgabe für Winzer einführen.

Das Ländle will heimische Weine besser ins Schaufenster stellen. (Symbolfoto)
Das Ländle will heimische Weine besser ins Schaufenster stellen. (Symbolfoto)  © GEORGES GOBET / AFP

"Wir können nicht zuschauen, dass unsere Marktanteile weiter sinken", sagte Landesagrarminister Peter Hauk (64, CDU) in Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) beim Badischen Weinbauverband.

Da Modelle auf der Basis von Freiwilligkeit nicht funktionierten, sei nun eine "Zwangssolidarität" in der Branche nötig, sagte der Ressortchef. Das sei rechtlich möglich. Möglich sei eine Abgabe pro Hektar Anbaufläche, die dann für Marketing an eine staatliche Organisation gehe.

Wegen einer weltweiten Überproduktion steckt die gesamte Weinbranche seit Längerem in der Krise. Hauk sagte, eine verstärkte Werbung für Wein aus den Anbaugebieten Baden und Württemberg solle sich vor allem an inländische Kundinnen und Kunden richten.

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Die Qualität der Produkte sei gut. "Da ist Potenzial." Die Pflichtabgabe, die nur Weinbautriebe betreffe, gebe es schon woanders, etwa in Rheinland-Pfalz.

Im Anbaugebiet Baden läuft schon seit der vergangenen Woche die Weinlese. Der Ertrag soll in dem großen Gebiet besser ausfallen als im vergangenen Jahr. Der Verband spricht von einem "tollen Weißweinjahr". 2024 hatten vor allem Wetterkapriolen und deren Folgen dazu geführt, dass die Weinproduktion mengenmäßig einbrach.

Titelfoto: GEORGES GOBET / AFP

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