1. Mai in Bayern: Schweiß, Blasmusik und Brotzeit fürs Brauchtum

Von Sabine Dobel

München/Taufkirchen - In vielen Gemeinden in Bayern wird am Tag der Arbeit kräftig angepackt: Am 1. Mai werden in vielen Dörfern neue Maibäume aufgestellt.

Stück für Stück wird der Maibaum in die Höhe gehievt. (Archiv)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Denn auch der Maibaum verfällt mit der Zeit: Er muss regelmäßig auf seine Standfestigkeit überprüft und erneuert werden, im Allgemeinen alle fünf Jahre.

Mancherorts werden die Maibäume heute mit dem Autokran aufgestellt. Traditionell geht das allerdings ohne Motorkraft. Die Dorfbewohner müssen die Ärmel hochkrempeln.

Zum Aufrichten liegen die girlandengeschmückten Maibäume auf gekreuzten Stangen, den Schwaiberl, Schwalben oder Scherstangen. Damit bringen die Helfer den Baum zentimeterweise in die Senkrechte. Etwa in Taufkirchen bei München soll der neue Baum auf diese traditionelle Art aufgestellt werden.

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Wie früher ist das Aufstellen von Hand eine Männerdomäne. Frauen, die im Dirndl mit anpacken, wurden bisher nicht gesichtet. Die Zeremonie wird oft zünftig mit Blasmusik begangen, die Feiern klingen teils mit einem Tanz in den Mai aus.

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Maibäume müssen bewacht werden

Zum Brauchtum gehört auch der Maibaum-Klau. Gelingt es den Bewohnern des Nachbarortes, den Maibaum mitzunehmen, ist ein "Lösegeld" in Form von Bier und Brotzeit fällig.

Deshalb werden die oft weiß-blau gestrichenen und mit Zunftzeichen versehenen Stämme von Mitgliedern der Heimat- oder Burschenvereine vor dem Aufstellen Tag und Nacht bewacht.

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