Feuerlöscher von Jugendlichem von einem Hochhaus geworfen: War es versuchter Mord?
Von Irena Güttel
Alles in Kürze
- Feuerlöscher von Hochhaus in Nürnberg geworfen.
- Jugendlicher soll versuchten Mord begangen haben.
- Staatsanwaltschaft wirft versuchten Mord und Körperverletzung vor.
- Jugendkammer muss über Prozess entscheiden.
- Verurteilung könnte bis zu zehn Jahre Jugendstrafe bedeuten.
Nürnberg - Ein Feuerlöscher ist von einem Hochhaus in Nürnberg geworfen worden und hat fast eine Frau im Rollstuhl getroffen. Ein Jugendlicher soll dafür verantwortlich sein, die Anklage spricht von einem Mordversuch.

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wirft dem 16-Jährigen versuchten Mord sowie versuchte gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen vor.
Das Geschoss war im November 2023 nur knapp neben der Rollstuhlfahrerin auf dem Asphalt eingeschlagen. Und auch der Begleiter der Frau befand sich demnach in unmittelbarer Nähe.
Die zuständige Polizei hatte damals mit Hochdruck nach den möglichen Tätern gesucht. Sie verteilte Flugblätter und befragte zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner in der Siedlung, in der mehrere Hochhäuser mit zahlreichen Stockwerken stehen.
Dadurch kamen die Beamten auf die Spur von zwei Jugendlichen, welche nach Angaben der Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt 14 Jahre alt waren. Ermittlungen nahmen Fahrt auf.
Jugendkammer des Nürnberger Landgerichts muss über Prozess entscheiden
Gegen einen von ihnen haben sich die Vorwürfe demnach erhärtet. "Dem zweiten Jugendlichen konnte nicht nachgewiesen werden, dass er an dem Wurf des Feuerlöschers beteiligt war", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Heike Klotzbücher.
Die Jugendkammer des Nürnberger Landgerichts muss nun entscheiden, ob es zum Prozess gegen den Verdächtigen kommt. Im Fall einer Verurteilung könnte ihm Klotzbücher zufolge eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren drohen.
Titelfoto: Daniel Löb/dpa