Grausiger Fund im Süden Bayerns: Vier junge Biber getötet

Von Sabine Dobel

Garmisch-Partenkirchen - Der Biber ist streng geschützt. Doch nicht alle lieben die Tiere. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen soll es eine blutige Tat gegeben haben.

Die Polizei geht davon aus, dass die jungen Biber getötet wurden. (Symbolfoto)
Die Polizei geht davon aus, dass die jungen Biber getötet wurden. (Symbolfoto)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Spaziergänger haben in Oberau vier getötete Jungbiber entdeckt. Die Tiere sollen blutende Wunden gehabt haben. "Was wir rekonstruieren können: Es waren vier Jungtiere, die offensichtlich von einem Menschen getötet worden sind", sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, Paul Klette.

Ermittelt werde wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, sagte Klette. Die Tiere seien auf- und nebeneinander positioniert gewesen. "Ich schließe mal aus, dass das ein Wildtier war."

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch vor einer Woche (30. April). Passanten hätten gegen 22 Uhr die Entdeckung gemacht und das Szenario fotografiert. Dann sollen sie Medien zufolge geflüchtet sein, aus Angst, dem Tätern oder den Tätern noch zu begegnen.

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Am nächsten Tag hätten sie sich an das Tierheim gewendet, das wiederum das Landratsamt informierte, schilderte Klette weiter. Am Dienstag kam die Information bei der Polizei an.

Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat hohe Biber-Dichte: Tiere streng geschützt

Entlang von Loisach und Ammer leben Hunderte Biber. (Symbolfoto)
Entlang von Loisach und Ammer leben Hunderte Biber. (Symbolfoto)  © Felix Heyder/dpa

Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen leben mehrere hundert Tiere vor allem entlang von Loisach und Ammer. Biber dürfen unter strengen Voraussetzungen in Absprache mit den Behörden getötet werden, wenn schwere Schäden drohen und Präventivmaßnahmen nicht möglich sind. Seit Mitte März ist aber auch das verboten.

Erst Ende April und Anfang Mai waren nahe Künzelsau in Baden-Württemberg zwei mutmaßlich erschossene Biber gefunden worden. In beiden Kadavern fanden Ermittler jeweils zwei schwarz-goldene Armbrustbolzen.

Der Biber, nach seiner Ausrottung in den 1960er- bis 1980er-Jahren wieder angesiedelt, steht unter strengem Schutz - und er hat sich rasant ausgebreitet. Rund 22.000 Tiere leben laut Umweltministerium in Bayern.

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Mancher spricht schon von einer Biberplage. Die Nager fressen sich durch Maisfelder, fällen Bäume und bauen Dämme - was manchmal zu Überschwemmungen führt. Laut Bayerischem Bauernverband (BBV) wurden im Jahr 2023 mehr als 1000 Schadensfälle gemeldet, mit einer Gesamtsumme von rund 860.000 Euro.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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