Von Kathrin Zeilmann
Regensburg - Eine Justizvollzugsbeamtin soll Drogen und Handys in die JVA Regensburg geschleust und anschließend an Gefangene weitergegeben haben. Deshalb sitzt sie jetzt selbst in U-Haft, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Die Frau werde demnach verdächtigt, in mehreren Fällen Smartphones und Betäubungsmittel gegen Bezahlung ins Gefängnis transportiert zu haben. Gefangene hätten dann die Ware weiterverkauft.
Am Sonntag durchsuchten die Ermittler das Auto und die Wohnung der Verdächtigen und stießen dabei auf ein Paket mit 24 Mobiltelefonen und SIM-Karten sowie auf verschiedene Betäubungsmittel "im unteren einstelligen Grammbereich".
In dem Fall sind nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft insgesamt neun Menschen als Beschuldigte geführt. Zusätzlich zur Beamtin in U-Haft sind das auch zwei weitere JVA-Beschäftigte.
Fünf Menschen stehen im Verdacht, aus dem Gefängnis heraus die Ware bestellt und die Justizvollzugsbeamtin bestochen zu haben. Ein Verdächtiger soll die Bestellungen außerhalb organisiert haben.
JVA-Leiterin erstattet Anzeige bei Staatsanwaltschaft
Im Oktober dieses Jahres hatte die JVA-Leiterin bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige erstattet. Es bestand zum damaligen Zeitpunkt demnach der Anfangsverdacht, dass innerhalb des Gefängnisses mit Handys und Drogen gehandelt würde.
Die entsprechenden Gegenstände sollen von einer Mitarbeiterin in Paketen ins Gefängnis gebracht worden sein. Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung, wie die Staatsanwaltschaft im Zuge der Mitteilung deutlich machte.