Bergen - Es klingt schon fast wie der PR-Stunt eines Spielzeug-Herstellers: Im oberbayerischen Landkreis Traunstein hat ein Dreijähriger einen Unfall-Flüchtigen überführt. Mit Spielzeugautos.
Wie die Polizei am Freitag bekannt gab, war der kleine Mini-Sherlock offenbar einziger Zeuge des Unfalls.
Bei dem "bemerkenswerten Vorfall", wie ihn die Beamten bezeichneten, beobachtete der Knirps ein niederländisches Auto.
Beim Wenden beschädigte der 18 Jahre alte Fahrer mit seiner Anhängerkupplung einen parkenden Wagen und fuhr davon.
Für den Dreijährigen war dieser Vorfall so ungewöhnlich, dass er die Szene sofort mit seinen Spielzeugautos für den Vater nachstellen musste. Und zwar so detailgenau, dass dem Papa klar war: Damit könnte die Polizei etwas anfangen.
Also informierte er die Beamten über den Unfall. Der kleine Zeuge konnte den Einsatzkräften nicht nur den Sachstand beschreiben, sondern auch noch das Fahrzeug. Und zwar so umfassend, dass diese sofort mit den Ermittlungen beginnen konnten. Mit Erfolg.
Polizei: Jeder kann den Unterschied machen – egal, wie alt
Ein Streifenbeamter beschrieb die Angaben laut "Passauer Neuen Presse" (PNP) als "äußerst hilfreich". Und so konnte der Fall schnell aufgeklärt werden.
"Es ist beeindruckend zu sehen, wie auch die Jüngsten in unserer Gesellschaft einen Beitrag zur Aufklärung von Straftaten leisten können", wird der Beamte weiter zitiert.
Mit diesem Vorfall wollen die Beamten alle Bürger dazu ermutigen, verdächtige Beobachtungen ohne Bedenken an die Ermittler weiterzugeben. Denn es könne, wie der Fall zeigt, "jeder, unabhängig vom Alter", den einen Unterschied machen.
Für den 18-Jährigen machte der kleine Junge tatsächlich einen Unterschied. Statt ungeschoren davonzukommen, wird gegen ihn jetzt wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt.
Wie groß der konkrete Sachschaden an dem geparkten Auto ist, wurde nicht mitgeteilt.