Achtung: Wer in Berlin Kippen wegwirft, zahlt eine saftige Strafe

Von Marion van der Kraats, Stefan Kruse

Berlin - Raucher aufgepasst: Wer seine Kippe achtlos wegwirft, könnte zur Kasse gebeten werden.

Zigaretten stellen ein Umwelt- und Gesundheitsproblem dar.
Zigaretten stellen ein Umwelt- und Gesundheitsproblem dar.  © Patrick Pleul/dpa

Es drohen ein Verwarngeld von 55 Euro oder ein Bußgeld von bis zu 120 Euro, wie der Berliner Bezirk Mitte mitteilte.

Die Behörde sagt weggeworfenen Kippen in dieser Woche den Kampf an. Ab Montag sind Beschäftigte der Ordnungsämter in Zivil und in Uniform unterwegs, um Umweltsünder aufzuspüren.

Zigarettenkippen sehen nicht nur hässlich auf Straßen und Wiesen oder in Parks aus. Sie stellen auch ein Umwelt- und Gesundheitsproblem, begründete der Bezirk die Aktion. Die Stummel enthalten Schadstoffe, die ins Grundwasser gelangen und das Trinkwasser belasten können. Auch für Kinder und Tiere sind sie gefährlich, wenn sie verschluckt werden.

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"Illegale Müllablagerungen und Kleinstvermüllung sind ein massives Problem für den Bezirk Mitte", erklärte Bezirksstadtrat Christopher Schriner. Die Entfernung von Kippen führe bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) zu einem enormen Arbeitsaufwand und hohen Kosten.

Aus öffentlichem Straßenland entferne die BSR jährlich etwa 2,9 Milliarden Exemplare.

Höhere Bußgelder für illegalen Müll

Für Sperrmüll auf der Straße sollen in Zukunft 1500 bis 11.000 Euro fällig werden.
Für Sperrmüll auf der Straße sollen in Zukunft 1500 bis 11.000 Euro fällig werden.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Berlin hat der Umweltverschmutzung generell den Kampf angesagt: Die illegale Entsorgung von Müll soll deutlich teurer werden als bisher. Im August brachte der Senat einen neuen Bußgeldkatalog auf den Weg, der drastisch höhere Strafzahlungen vorsieht.

Die Zigarettenkippe auf den Boden zu werfen, kostet demnach laut Umweltverwaltung in Zukunft 250 Euro statt bisher 55 Euro. Für nicht entfernten Hundekot oder liegengelassene Hundekotbeutel beträgt das neue Bußgeld 100 bis 350 Euro statt 55 Euro.

Für Sperrmüll auf der Straße oder im Wald sollen in Zukunft 1500 bis 11.000 Euro fällig werden, abhängig von der Menge. Bisher lag die Strafe bei 150 bis 500 Euro.

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Wann der neue Bußgeldkatalog in Kraft tritt, ist noch offen. Zunächst muss sich der Rat der Bürgermeister damit befassen, ehe der Senat dann einen endgültigen Beschluss fasst.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa

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