BER zu laut! Anwohner seit Jahren im Stich gelassen

Berlin - Fünf Jahre nach der Eröffnung des BER herrscht rund um den Hauptstadtflughafen weiterhin massive Lärmbelästigung. Tausende Anwohner leben nach wie vor ohne den versprochenen Schutz vor Fluglärm.

Der Fluglärm belastet viele Anwohner in unmittelbarer Nähe des Flughafens. (Symbolbild)
Der Fluglärm belastet viele Anwohner in unmittelbarer Nähe des Flughafens. (Symbolbild)  © backyardproduction/123rf

Die Fluglärmkommission (FLK) schlägt Alarm und fordert die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) zum sofortigen Handeln auf.

Nur knapp sieben Prozent der beantragten Wohnungen im sogenannten Tagschutzgebiet wurden bislang baulich geschützt. Obwohl der Planfeststellungsbeschluss von 2004 klare Vorgaben macht, bleiben die meisten Gebäude ungedämmt – und die Bewohner sitzen weiter im Fluglärm fest.

Viele der von der FBB vorgeschlagenen Maßnahmen seien für die Betroffenen "nicht praktikabel", heißt es. Die Eingriffe seien kompliziert, teuer und oft kaum umsetzbar.

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Die Fluglärmkommission zieht nun klare Konsequenzen:
Die FBB soll die ermittelten Kosten für Schallschutzmaßnahmen sofort auszahlen, sofern Eigentümer zustimmen und im Gegenzug auf weitere Forderungen verzichten. So könnten die Betroffenen endlich selbst für Ruhe sorgen, statt weiter auf den Flughafen zu warten.

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Der Flughafen BER ist seit fünf Jahren in Betrieb – viele zugesagte Schallschutzmaßnahmen der FBB stehen noch aus.
Der Flughafen BER ist seit fünf Jahren in Betrieb – viele zugesagte Schallschutzmaßnahmen der FBB stehen noch aus.  © Soeren Stache/dpa

"Seit Jahren warten Tausende Betroffene auf den Schallschutz, der ihnen zusteht. Die FBB muss jetzt unverzüglich handeln."

Als wäre das nicht genug, droht nun auch noch ein Drama mit den Fristen: Nach der Rechtsauffassung der FBB können viele Maßnahmen Ende 2025 nicht mehr umgesetzt oder erstattet werden.

Betroffen sind Fälle, die bereits vor 2022 anerkannt wurden – und damit zahlreiche Menschen, deren Anspruch schlicht auslaufen könnte.

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Während die Maschinen täglich über Treptow-Köpenick, Schönefeld und umliegende Orte donnern, wächst der Druck auf die Flughafenbetreiber.

Die FLK erwartet eine schnelle Entscheidung – und viele Anwohner hoffen, dass die jahrelange Wartezeit endlich ein Ende findet.

Titelfoto: Bildmontage: backyardproduction/123rf, efurorstudio/123rf

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