Berlin-Marathon: Sabastian Sawe gewinnt, Wetter verhindert Rekord

Von Robert Semmler, Laura Voigt

Berlin - Der Kenianer Sabastian Sawe (30) hat sich in einem der wärmsten Berlin-Marathons durchgesetzt, den Weltrekord aber klar verpasst.

Sabastian Sawe (30) blieb knapp über seiner eigenen Bestzeit.
Sabastian Sawe (30) blieb knapp über seiner eigenen Bestzeit.  © Andreas Gora/dpa

Der 30 Jahre alte Sawe gewann die 51. Auflage des Rennens in 2:02:16 Stunden und musste dabei auf der zweiten Streckenhälfte den äußeren Bedingungen Tribut zollen. Bei bis zu 23 Grad und Schwüle waren die 42,195 Kilometer auch für die Besten eine enorme Herausforderung.

Sawe kam letztlich auch nicht an den Streckenrekord von Eliud Kipchoge (40) heran, der zweimalige Olympiasieger aus Kenia war vor drei Jahren in 2:01:09 Stunden zum damaligen Weltrekord gestürmt. 2023 hatte der Kenianer Kelvin Kiptum (†24), der im Februar 2024 bei einem Autounfall ums Leben kam, in Chicago in 2:00:35 Stunden diese Marke verbessert.

Letztlich blieb Sawe auch knapp über seiner eigenen Bestzeit, steigerte aber seine eigene Weltjahresbestleistung vom Erfolg in London. Für seinen Sieg und als Bonus für seine Zeit erhält er insgesamt 60.000 Euro.

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"Ich freue mich einfach sehr, das war eine tolle Performance", sagte Sawe bei RTL. "Man kann natürlich nichts am Wetter ändern."

Hendrik Pfeiffer (32) lief als schnellster Deutscher und achter Mann über die Ziellinie.
Hendrik Pfeiffer (32) lief als schnellster Deutscher und achter Mann über die Ziellinie.  © Andreas Gora/dpa
Als schnellste Frau lief Rosemary Wanjiru (30) aus Kenia durchs Ziel.
Als schnellste Frau lief Rosemary Wanjiru (30) aus Kenia durchs Ziel.  © Andreas Gora/dpa
In 2:22:17 Stunden rannte Fabienne Königstein (32) als beste Deutsche ins Ziel.
In 2:22:17 Stunden rannte Fabienne Königstein (32) als beste Deutsche ins Ziel.  © Andreas Gora/dpa

Kenianerin Rosemary Wanjiru als erste Frau über die Ziellinie

Sawe passierte die Halbmarathon-Marke wie geplant in 1:00:15 Stunden zusammen mit zwei Tempomachern.
Sawe passierte die Halbmarathon-Marke wie geplant in 1:00:15 Stunden zusammen mit zwei Tempomachern.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Zweiter wurde überraschend mit fast vier Minuten Rückstand der Japaner Akira Akasaki (27, 2:06:15) vor dem Äthiopier Chimdessa Debele (22, 2:06:57).

Bester Deutscher war der nicht für die Leichtathletik-WM in Tokio nominierte Hendrik Pfeiffer (32) als Achter. In 2:09:14 Minuten verpasste Pfeiffer allerdings die angepeilte Marke von 2:07 Stunden.

Schnellste Frau war die Kenianerin Rosemary Wanjiru (30) mit 2:21:04 Stunden. Hauchdünn dahinter: Dera Dida (28) aus Äthiopien folgte nur drei Sekunden später. Auf Platz drei lief Azmera Gebru (Äthiopien) in 2:21:29 Stunden ins Ziel.

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Beste Deutsche: Fabienne Königstein (32), Sechste in 2:22:17 Stunden. Insgesamt hatten sich 55.146 Läuferinnen und Läufer für das Rennen angemeldet.

Schon unmittelbar nach dem Startsignal, das Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (53, CDU) gab, setzten sich Sawe, Vorjahressieger Milkesa Mengesha (25) aus Äthiopien und Gabriel Geay (29) aus Tansania vom Rest des Feldes ab. Mit 18 Grad war es bereits beim Start um 9.15 Uhr schon recht warm, dazu kam eine Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent. Dennoch waren die Tempomacher im Weltkordtempo unterwegs.

Die Halbmarathon-Marke passierte der längst allein führende Sawe zusammen mit zwei verbliebenen Tempomachern wie geplant in 1:00:15 Stunden. Schon nach 23 Kilometern war Sawe dann aber auf sich allein gestellt.

Erstmeldung am 21. September um 12 Uhr, aktualisiert um 12.58 Uhr

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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