Nach Geiselnahme in Schöneberg: 22-Jähriger in U-Haft

Berlin - Nach der Geiselnahme in einem Antiquitätengeschäft in Berlin-Schöneberg mit einem gestorbenen Täter sitzt ein mutmaßlicher Komplize in Untersuchungshaft.

Die Geiselnahme hielt die Polizei am Montagabend über Stunden in Atem.
Die Geiselnahme hielt die Polizei am Montagabend über Stunden in Atem.  © Carsten Koall/dpa

Der Haftbefehl gegen den 22-Jährigen sei am Dienstag erlassen und vollzogen worden, twitterte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch. Dem Mann wird versuchter besonders schwerer Raub vorgeworfen.

Er soll am Montagabend mit einem 41-Jährigen versucht haben, das Geschäft zu berauben. Passanten riefen die Polizei. Der 22-jährige Iraner verließ kurz darauf den Laden und wurde festgenommen.

Der zweite Mann hingegen hielt über Stunden den 80 Jahre alten Inhaber als Geisel im Geschäft. Als ein Spezialeinsatzkommando (SEK) den Laden in der Nacht zum Dienstag stürmte, wurde der Geiselnehmer tot mit einer stark blutenden Kopfwunde gefunden.

Berlin: Streit unter Drogen-Dealern: Mann in Görlitzer Park verletzt
Berlin Crime Streit unter Drogen-Dealern: Mann in Görlitzer Park verletzt

Seine Leiche sollte am Mittwoch obduziert werden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mitteilte.

Dabei soll sich auch klären, ob sich der Iraner mit seiner Waffe selbst erschossen hat. Er drohte im Lauf des Einsatzes mehrfach damit, sich zu töten. Die Polizei verhandelte mit ihm.

Eine zweite Geisel, eine 62-jährige Angestellte, hatte er wieder gehen lassen.

Normalerweise berichtet TAG24 nicht über versuchte Suizide oder Selbstverletzungen. Da sich der Vorfall aber im öffentlichen Raum abgespielt hat und auch unbeteiligte Personen in die Geiselnahme verwickelt waren, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Carsten Koall/dpa

Mehr zum Thema Berlin Crime: