Rassismus in der U-Bahn? Fahrer soll Fahrgäste als "kriminelle Migranten" beleidigt haben

Berlin - Schwere Vorwürfe gegen einen Berliner BVG-Fahrer: An einer Haltestelle der U9 soll der Mann Fahrgäste rassistisch beleidigt haben.

An einem U-Bahnhof wurde der BVG-Fahrer zur Rede gestellt.
An einem U-Bahnhof wurde der BVG-Fahrer zur Rede gestellt.  © Monika Skolimowska/dpa, Screenshot/Instagram/moalrifai (Bildmontage)

Das zumindest legt ein Video nahe, das aktuell in sozialen Medien wie Instagram kursiert. Darin wird der U-Bahnfahrer von einem Mann und einer Frau mit seinem Verhalten konfrontiert.

Der Vorwurf: Der BVG-Mitarbeiter soll kurz vor dem Schließen der Türen per Lautsprecher die Durchsage gemacht haben: "Können die kriminellen Migranten dahinten von der Tür weggehen, damit wir weiterfahren können?"

Hochgeladen hat den Clip Mouatasem Alrifai, der Mitglied im Nürnberger Integrationsrat ist und die Situation während eines Berlin-Besuchs miterlebte.

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Nach Angaben von Alrifai ereignete sich der Vorfall am Montagabend in der U9 Richtung Osloer Straße. Demnach war der Aktivist mit zwei Freunden unterwegs, als er die rassistische Durchsage in der U-Bahn hörte. "Wie viele andere Migrant*innen und Geflüchtete in der U-Bahn war ich schockiert und verwirrt", schrieb Alrifai in seinem Post.

In dem Video des Vorfalls antwortete der zur Rede gestellte Fahrer: "Dann sagen Sie mir mal bitte, ob das strafbar ist." Die Frau: "Auf jeden Fall ist das strafbar."

"Ich habe lediglich eine Meinungsäußerung gemacht", verteidigte sich der U-Bahnfahrer weiter. "Das ist keine Meinungsäußerung", erwiderte der Mann kopfschüttelnd.

BVG reagiert auf Rassismus-Vorwürfe

"Was sind Sie für ein Mensch?", kann es dessen Begleiterin nicht fassen. Doch der Fahrer beharrt darauf, dass eine Gruppe von Migranten in der U-Bahn randaliert habe. "Das ist die einzige Sprache, die die verstehen."

Mouatasem Alrifai hat eine klare Meinung dazu. "Das ist rassistisch, inakzeptabel und unerträglich", schrieb er in seinem Beitrag. Er habe sich in Berlin noch nie so unsicher gefühlt.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) reagierten am Dienstagabend mit einem Post bei X (ehemals Twitter): "Wir sind zutiefst besorgt über die Situation, die uns geschildert wird. Wir werden dem Vorfall umgehend nachgehen und setzen alles in Bewegung, um für Aufklärung zu sorgen."

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa, Screenshot/Instagram/moalrifai (Bildmontage)

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