Streit zwischen Kindern eskaliert: Steine, Messer und rund 100 Angehörige

Berlin - Man kennt Rudelbildungen ja durchaus vom Fußball, aber was sich am Dienstagabend in Berlin-Reinickendorf abgespielt hat, kann wohl getrost als Extremform bezeichnet werden.

Beim Kicken auf einem Spielplatz in Reinickendorf sind drei Kids aneinandergeraten. (Symbolfoto)
Beim Kicken auf einem Spielplatz in Reinickendorf sind drei Kids aneinandergeraten. (Symbolfoto)  © Andreas Arnold/dpa

Alles fing damit an, dass zwei Jungen im Alter von elf und zwölf Jahren gegen 19 Uhr auf einem Spielplatz in der Zobeltitzstraße kicken wollten und dabei immer wieder von einem anderen Zwölfjährigen gestört wurden, weil er ihnen mehrfach den Ball wegnahm, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

In der Folge sei es zwischen den Dreien demnach zu einem Streit gekommen, der sich zu einer Prügelei hochschaukelte. Dann eskalierte die Lage zusehends, da sich nach und nach immer mehr Angehörige in die Auseinandersetzung einmischten.

Dabei sei es auch handgreiflich geworden. So sollen sich die drei Mütter der Kids sowie zwei Schwestern des zwölfjährigen Störenfrieds eingemischt haben - die beiden jungen Frauen im Alter von 20 und 22 Jahren hätten laut Zeugenaussagen mit Steinen geworfen.

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Als die ersten Beamten auf der Szene eintrafen, fanden sie nach Angaben eines Polizeisprechers eine emotional aufgeheizte Lage vor, denn inzwischen hatten sich etwa 100 (!) Personen zusammengerottet, sodass umgehend Verstärkung gerufen wurde.

Am Ende mussten insgesamt 16 Einsatzfahrzeuge zum Ort des Geschehens beordert werden, um die streitenden Lager voneinander zu trennen.

46-Jähriger zückt Messer - Polizisten greifen zur Waffe

Weil ein Mann ein Messer zog, mussten zwei Beamte im Verlauf der Polizeiaktion zur Waffe greifen. (Symbolfoto)
Weil ein Mann ein Messer zog, mussten zwei Beamte im Verlauf der Polizeiaktion zur Waffe greifen. (Symbolfoto)  © Marcus Brandt/dpa

Während die Einsatzkräfte Zeugen befragten und versuchten, den Sachverhalt zu klären, beobachteten sie demzufolge, wie ein 46 Jahre alter Mann einem 17-Jährigen ins Gesicht schlug und ein Messer zog.

Als Reaktion auf die Bedrohung nahmen zwei Polizisten "die entschlossene Schießhaltung ein" und forderten den 46-Jährigen mit Nachdruck auf, seine Waffe fallen zu lassen, wie der Sprecher weiter mitteilte.

Der Mann kam der Aufforderung nach, sodass die Beamten ihm Handfesseln anlegen konnten. Zur Feststellung seiner Identität wurde er auf die Wache mitgenommen und später wieder auf freien Fuß gesetzt.

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Nach etwa 20 Minuten beruhigte sich die Lage allmählich. Das Fußballer-Duo habe in der Folge zwar über Schmerzen geklagt, eine ärztliche Behandlung jedoch abgelehnt.

Der andere Zwölfjährige hatte bei der Schlägerei eine Platzwunde am Kopf erlitten und klagte über Schmerzen sowie Atemnot. Er habe deutlich unter dem Eindruck des Geschehens gestanden und wurde in Begleitung seiner Mutter vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa, Andreas Arnold/dpa (Bildmontage)

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