Nach Anschlägen auf Amazon und Telekom: Bekennerschreiben aufgetaucht

Berlin - In der Nacht zu Dienstag sind in zwei Berliner Bezirken insgesamt 36 Transporter in Flammen aufgegangen - jetzt ist ein Bekennerschreiben im Internet aufgetaucht.

Bei indymedia ist ein anonymes Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen veröffentlicht worden
Bei indymedia ist ein anonymes Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen veröffentlicht worden  © Screenshot/indymedia.org

Unter der Überschrift "Antimilitaristischer Angriff auf Militärkollaborateure Amazon und Telekom" haben sich die Täter auf der Internet-Plattform indymedia zu den Brandanschlägen bekannt.

"Beide Firmen profitieren immens von der globalen Militarisierung und den sich ausbreitenden Kriegen", heißt es in dem Text. Daher sei es richtig, diese Firmen zu sabotieren.

In der Nacht wurde die Feuerwehr beinahe zeitgleich zu Bränden in Lichtenberg und Neukölln gerufen. Zudem war das Feuer an beiden Einsatzstellen an mehreren Fahrzeugen gleichzeitig ausgebrochen.

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In der Buchberger Straße sind an einem Gebäude der Telekom auf einem Parkplatz 17 Transporter durch die Flammen beschädigt worden.

Im Ortsteil Britz fackelten wenig später 19 Fahrzeuge auf einem abgeschlossenen Amazon-Gelände ab. "Zäune und Kameras konnten die Antimilitarist*innen nicht aufhalten", brüsteten sich die Bekenner.

Sprecher der GdP-Berlin spricht von "ideologisch aufgebauschtem Weltuntergangspamphlet"

Bei den Brandanschlägen in der Nacht zu Dienstag sind insgesamt 36 Transporter in Flammen aufgegangen.
Bei den Brandanschlägen in der Nacht zu Dienstag sind insgesamt 36 Transporter in Flammen aufgegangen.  © Michael Ukas/dpa

Menschen sind bei den Brandanschlägen nicht zu Schaden gekommen. Der Polizeiliche Staatsschutz hat inzwischen die Ermittlungen zu der politisch motivierten Straftat aufgenommen.

Bereits am Montagmorgen hatte der Vizevorsitzende der Berliner Polizeigewerkschaft beim Kurznachrichtendienst die Vermutung geäußert, dass ein solches Bekennerschreiben auftauchen werde.

"Wir können die Uhr danach stellen, dass im Laufe des Tages ein ideologisch aufgebauschtes Weltuntergangspamphlet auf einer einschlägig bekannten Plattform erscheint", mutmaßte Thorsten Schleheider.

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Schon in der Vorwoche kam es zu einem Brandanschlag auf eine Transporterflotte in Schönwalde-Glien, nordwestlich von Berlin. Auch in diesem Fall leitete die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung ein.

Titelfoto: Michael Ukas/dpa

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