Diplomaten-Rowdys in Berlin: Diese Botschaften verursachen den meisten Ärger
Von Burkhard Fraune
Alles in Kürze
- Diplomaten verursachen Ärger in Berlin
- 18.288 Verkehrsverstöße im letzten Jahr erfasst
- Saudi-Arabien hat die meisten Verstöße
- Fahrer fliehen oft nach Unfällen
- Gesamtzahl der Anzeigen stieg um zehn Prozent
Berlin - Bahn frei für Kennzeichen 0: Die Zahl der Verkehrsverstöße von Fahrzeugen des diplomatischen Corps in Berlin ist weiter gestiegen.

Im vergangenen Jahr wurden 18.288 Anzeigen wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten von Fahrzeugen mit Diplomatenkennzeichen erfasst, wie der "Tagesspiegel" unter Berufung auf die Polizei berichtet - das waren im Schnitt 50 Delikte pro Tag.
Meistens waren die Autos falsch geparkt oder die Fahrer waren zu schnell unterwegs. Wegen ihrer Immunität können Diplomaten nicht für die Verstöße belangt werden - die Verfahren werden eingestellt.
Mit 1225 Verstößen brachten es Fahrer der Botschaft Saudi-Arabiens auf die meisten Anzeigen. Es folgt Personal der US-Botschaft mit 1162 Verstößen, danach jeweils mit einigem Abstand der Irak, die Türkei und Aserbaidschan vor Katar, Ägypten, der Ukraine, Italien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Bei Zusammenstößen ergreifen die Fahrer des diplomatischen Corps häufig die Flucht - im vergangenen Jahr bei mehr als jedem zweiten Unfall. Die Polizei zählte 48 Unfälle mit Beteiligung von Botschaftsfahrzeugen, davon 19, bei den Menschen verletzt wurden. Ein Mensch wurde getötet.
Die Gesamtzahl der Anzeigen stieg im Vergleich zu 2024 um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr - und das zum zweiten Mal in Folge. In früheren Jahren hatte die Polizei allerdings auch schon deutlich über 20.000 Verkehrsverstöße mit Diplomatenfahrzeugen registriert.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa