Es werde Licht: XXL-Werbefläche an Berliner Wohnhaus wieder entfernt!

Berlin - Es war ein kurzer und effektvoller Werbegag, der auf Kosten der Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Berlin-Neukölln ging: Das XXL-Werbebanner in der Sonnenallee 7 ist wieder entfernt worden!

Das riesige Werbebanner, das ein Hochhaus in der Sonnenallee von drei Seiten verhüllt hatte, ist am Dienstag entfernt worden.
Das riesige Werbebanner, das ein Hochhaus in der Sonnenallee von drei Seiten verhüllt hatte, ist am Dienstag entfernt worden.  © Twitter/Sarah Nagel

Am Dienstagvormittag waren Arbeiten an dem Haus im Gang, um die riesige Werbefläche wieder abzuhängen.

Denn die Werbeaktion hatte natürlich überhaupt keine Genehmigung vom zuständigen Bezirksamt erhalten und war wohl eher als Guerilla-Kampagne in einer Nacht-und-Nebel-Aktion durchgeführt worden.

Bereits am Samstag verschaffte sich die Neuköllner Stadträtin Sarah Nagel (37, Linke) vor Ort selbst ein Bild von der Lage und sprach bei Twitter von einem "absoluten Skandal". Sie hatte daraufhin angekündigt, sich dafür einzusetzen, dass das Bezirksamt in diesem Fall schnell handelt.

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Gesagt, getan! Am Dienstag konnten die Bewohner der Sonnenallee 7 endlich wieder das Sonnenlicht und die frische Luft genießen.

Der Fall erregte große Aufmerksamkeit, nachdem die "B.Z." am Montag von "Berlins größtem Dark-Room" berichtet hatte.

Bewohner der Sonnenallee 7 wussten nur von angeblichen Fassadenarbeiten

Am gestrigen Montag war das Mietshaus in Berlin-Neukölln noch mit einem XXL-Werbebanner umhüllt, sodass weder ausreichend Sonnenlicht noch frische Luft in die Wohnungen gelangen konnte.
Am gestrigen Montag war das Mietshaus in Berlin-Neukölln noch mit einem XXL-Werbebanner umhüllt, sodass weder ausreichend Sonnenlicht noch frische Luft in die Wohnungen gelangen konnte.  © Twitter/Sarah Nagel

Eine Mieterin des Hauses hatte sich bei Instagram über die Aktion beschwert, über die die Bewohner von ihrem "bösen Vermieter" natürlich vorab nicht informiert worden waren. Einzig ein Aushang im Hausflur wies auf Instandsetzungsarbeiten an der Fassade hin.

Damit konnten sich die Bewohner immerhin die Errichtung des Gerüsts erklären, doch was dann folgte, war der blanke Horror: "Die Werbung lässt weder Sonnenlicht noch frische Luft durch", beschwerte die Mieterin sich. "Wenn wir morgens aufwachen, wissen wir nicht einmal, ob draußen die Sonne scheint!" Der Vermieter war natürlich nicht zu erreichen.

Laut "B.Z." sei die Firma Back Market davon ausgegangen, dass das Haus aufgrund von Renovierungsarbeiten leer stehen würde und alle Genehmigungen für die riesige Werbefläche eingeholt worden seien.

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Dem war allerdings nicht so! Daher drohte das Bezirksamt Neukölln der zuständigen Werbeagentur eine Strafe von 25.000 Euro an, und schwups, hatten die Bewohner wieder freie Sicht auf das bunte Treiben auf der Sonnenallee.

Titelfoto: Twitter/Sarah Nagel

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