Tod von sechsfacher Mutter (†43) aus Syrien nach Brand in Berliner Flüchtlingsunterkunft wirft Fragen auf

Berlin - Am frühen Abend des 25. Januar war in Berlin-Pankow ein Feuer im Treppenhaus eines Wohnhauses ausgebrochen. Zwei Menschen mussten anschließend ins Krankenhaus gebracht werden. Eine sechsfache Mutter aus Syrien hat nicht überlebt!

Die Feuerwehr hatte 44 Bewohner aus dem Haus evakuiert, zwei von ihnen mussten vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Feuerwehr hatte 44 Bewohner aus dem Haus evakuiert, zwei von ihnen mussten vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden.  © Twitter/Berliner Feuerwehr

Wie die Polizei am Montagnachmittag mitteilte, ist die 43-Jährige bereits am 10. Februar im Krankenhaus gestorben.

Demnach werde beim zuständigen Brandkommissariat des Landeskriminalamtes jetzt wegen Brandstiftung mit Todesfolge ermittelt. Die Staatsanwaltschaft habe eine Obduktion angeordnet, sodass zum jetzigen Zeitpunkt keine genauen Angaben zur Todesursache der Frau gemacht werden könnten.

Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat laufen derweil weiter auf Hochtouren, und würden in jede Richtung geführt, wie es in dem Polizeibericht weiter heißt.

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Da das Wohnhaus zum Teil auch als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt wurde, stehen die Brandermittler laut Polizeisprecher in engem Austausch mit dem Polizeilichen Staatsschutz.

Hinweise für eine politisch motivierte Straftat lägen jedoch bislang nicht vor.

Nach "Wochen des Schweigens": Warum hat die Polizei den Tod der Frau erst zehn Tage später mitgeteilt?

Jian Omar (38, Grüne) hat den Angehörigen der verstorbenen Mutter am Montag einen Besuch abgestattet und die Kommunikation der Polizei infrage gestellt.
Jian Omar (38, Grüne) hat den Angehörigen der verstorbenen Mutter am Montag einen Besuch abgestattet und die Kommunikation der Polizei infrage gestellt.  © Wolfgang Kumm/dpa

Dennoch wirft die Berichterstattung der Polizei Fragen auf.

Der Grünen-Politiker Jian Omar (38) stellte bei Twitter die Kommunikation der Behörde infrage, die den Tod der Frau erst zehn Tage später öffentlich machte. Zudem bemängelte er nach einem Besuch der Angehörigen, dass die Familie "keine proaktive Unterstützung bekommen" habe. Er wolle sich im Parlament für die Aufklärung des Falls einsetzen.

Der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, kurz VBRG, geht im Gegensatz zur Polizei sehr wohl von einem mutmaßlichen Brandanschlag aus und verlangt Antworten "nach Wochen des Schweigens".

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Die Staatsanwaltschaft wies unterdessen jegliche Vorwürfe zurück und erklärte, dass der Tod der Frau der Pressestelle der Polizei erst am heutigen Montag mitgeteilt worden sei.

Auch Umweltsenatorin Bettina Jarasch (56, Grüne) drückte der Familie bei Twitter ihre Anteilnahme aus und forderte: "Die Polizei muss nun die Hintergründe aufklären."

Erstmeldung vom 20, Februar, 17.12 Uhr. Aktualisiert um 20.29 Uhr.

Titelfoto: Twitter/Berliner Feuerwehr, Wolfgang Kumm/dpa (Bildmontage)

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