Berlinale: Ermittlungen wegen Pro-Palästina-Post eingestellt

Berlin - Im Februar sorgten antisemitische Beiträge auf dem Instagram-Kanal der Berlinale für Empörung. Nun wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt.

Die vergangene Berlinale wurde von einem Antisemitismus-Skandal überschattet.
Die vergangene Berlinale wurde von einem Antisemitismus-Skandal überschattet.  © Jens Kalaene/dpa

Laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft konnte kein Verantwortlicher für den Post gefunden werden.

Am 24. Februar war gegen 14.20 Uhr auf der Seite "Berlinale.Panorama" ein Bild mit dem Slogan "From the river to the sea" veröffentlicht worden.

Die Forderung nach einem Palästina, das sich vom Jordan ("river") bis zum Mittelmeer ("sea") erstreckt, wird teilweise als impliziter Aufruf zur Vernichtung Israels interpretiert.

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Das begründete den Anfangsverdacht wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und rief die Ermittler auf den Plan.

Zudem wurden Strafanzeigen gestellt - unter anderem von den Berlinale-Verantwortlichen selbst. Das Berliner Filmfestival hatte sich stets von den Postings distanziert und beteuert, gehackt worden zu sein.

Wie die Ermittlungen ergaben, wurden Bild und Slogan über das WiFi-Netzwerk eines Neuköllner Cafés gepostet. Dieses verfügte allerdings über keine Überwachungskamera. Auch Zeugenbefragungen führten nicht zum Täter, ebenso wenig die Auswertung der zum Zeitpunkt des Postings aktiven Mobiltelefone.

Relativ sicher ist allerdings, dass wohl kein Mitarbeiter der Berlinale das Posting abgesetzt hat, sondern ein Unbekannter sich unautorisiert Zugang zu dem Instagram-Kanal verschafft hat.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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