Berlin - Berlin ist ein Ort vieler Erfindungen. Nicht nur die Litfaßsäule stammt aus der Hauptstadt, auch das nahtlose Kondom hat hier seinen Ursprung.

Vor genau 141 Jahren wurde der Gummifrabikant Julius Fromm (†78) in Konin (Polen) geboren.

Mitten im Ersten Weltkrieg brachte er das erste nahtlose Kondom unter dem Namen "Fromms Act" auf den Markt. Diese stellte er in seinem "Fabrikations- und Verkaufsgeschäft für Parfümerien und Gummiwaren" in Prenzlauer Berg her.

Bisher wurden Barrieren aus Schweinsdärmen, Fischblasen, Leinen und Leder genutzt, um das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten zu minimieren. Dem setzte Fromm mit seiner Erfindung im Jahr 1916 ein Ende.

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Um ein Kondom herzustellen, wurden Glaszylinder in eine Kautschuklösung getunkt, die Lösung vulkanisiert, abgerollt und anschließend mit Gleitmittel bestäubt.

Zu diesem Zeitpunkt grassierte Syphilis unter der Bevölkerung, sodass es eine Kondom-Pflicht in den überwachten Soldatenbordellen gab. Somit ging Fromms Erfindung durch die Decke. Im Jahr 1919 stellte seine Firma pro Tag bereits 150.000 Gummis her.

Seine Präservative wurden mit Kabarettliedern wie "Wenn's euch packt, nehmt Fromm's Act" oder "Fromms zieht der Edelmann beim Mädel" besungen.

Fromm war Sohn armer jüdischer Einwanderer. So wurde er im Jahr 1938 von Nationalsozialisten gezwungen, seine Firma zu einem Schleuderpreis zu verkaufen und nach England zu fliehen.

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Am 12. Mai 1945 starb er, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Heute erinnert in der Friedrichshagener Straße 38 in Köpenick ein Stolperstein an den Kondom-Erfinder Julius Fromm.

Doch nicht nur das Kondom, auch die Erfindung der Postkarte (1865), der Tram (1881) sowie des Föhns (1990), der Thermoskanne (1903) und Ohropax (1908), stammen von Berliner Köpfen.