So viel kostet ein personalisierter Ziegelstein der Garnisonkirche, die bald öffnet

Potsdam - Nach langer Planung und viel Streit wird am 23. August der wieder errichtete Turm der Garnisonkirche in Potsdam eröffnet.

Pfarrer Jan Kingreen (36) steht auf der Aussichtsplattform der Garnisonkirche in Potsdam.
Pfarrer Jan Kingreen (36) steht auf der Aussichtsplattform der Garnisonkirche in Potsdam.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Dann können Besucher erstmals von der 57 Meter hohen Aussichtsplattform einen Rundumblick genießen - über 365 Stufen oder mit dem Aufzug erreichbar.

Bevor der Turm samt Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich ist, wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD) zu einem Festakt einen Tag zuvor, am 22. August (11 Uhr), erwartet.

Das kündigte der Programmvorstand der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Pfarrer Jan Kingreen, an. Steinmeier ist auch Schirmherr für den Wiederaufbau.

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Die Rekonstruktion der historischen Garnisonkirche - einst eine Militärkirche - ist seit Jahren in Deutschland umstritten. Kritiker sehen darin ein Symbol des Militarismus und einen Identifikationsort rechter Kräfte.

Sie verweisen auf den historischen "Tag von Potsdam" im März 1933, als Reichspräsident Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche dem neuen Reichskanzler Hitler die Hand reichte.

Potsdam: Auf Ziegeln und Treppen kann man sich verewigen

Der wieder errichtete Turm der Garnisonkirche in Potsdam wird bald für Besucher geöffnet.
Der wieder errichtete Turm der Garnisonkirche in Potsdam wird bald für Besucher geöffnet.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Die evangelische Kirche will den Neubau der Garnisonkirche als Ort für Friedensarbeit und Demokratiebildung etablieren.

Eine Ausstellung mit dem Titel "Glaube, Macht und Militär" soll sich kritisch mit der Geschichte und den politischen Entwicklungen befassen. Es gibt in dem Turm auch Seminarräume für Bildungsarbeit und eine Kapelle.

Die Baukosten, die laut Stiftung rund 42 Millionen Euro betragen, finanziert überwiegend der Bund. 30 Prozent der Summe seien durch Spenden zusammengekommen, so die Stiftung.

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Eine Besonderheit: Jedermann kann für Ziegelsteine (100 Euro) und Treppenstufen (für 2500 Euro und 5000 Euro) spenden. Dafür können sich die Unterstützer etwa mit einem wichtigen Datum und Namen darauf verewigen.

Etwa 6000 gespendete Steine seien an den Turmwänden bislang vermauert, sagte Programmvorstand Kingreen.

Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa

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