Rattenplage am Hermannplatz: So will Neukölln die ungeliebten Nager loswerden

Von Andreas Rabenstein

Berlin - Der Hermannplatz in Berlin-Neukölln ist von einer so starken Rattenplage befallen, dass der Bezirk ab Juli strenge Maßnahmen erlässt.

Der Hermannplatz in Berlin-Neukölln hat ein Ratten-Problem. (Archivfoto)
Der Hermannplatz in Berlin-Neukölln hat ein Ratten-Problem. (Archivfoto)  © Christophe Gateau/dpa

Grund seien weggeworfene Lebensmittel und Abfälle, aber auch das Füttern von Haustieren und Vögeln, teilte das Bezirksamt mit. Dieses Verhalten schaffe einen "idealen Lebensraum für die Gesundheitsschädlinge".

Zahlreiche Ratten und Rattenlöcher seien gesichtet worden. Zudem gebe es viele Beschwerden und Meldungen von Nachbarn, wie es in einer sogenannten Allgemeinverfügung, die am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht wurde, hieß. "Ratten treten auf dem Hermannplatz in starker Häufung und Ausmaß auf."

Die verbreiteten Wanderratten seien Allesfresser. Weitgehend verboten sei daher ab dem 1. Juli das Füttern von Tieren.

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Zusätzlich gebe es Anordnungen zur Beseitigung von Müll und Lagerung von Lebensmitteln. Plakate werden aufgehängt, die über die Probleme mit den Ratten und die Anordnungen informieren.

Wanderratten können mehr als 100 Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen

Viele Menschen ekeln sich vor Ratten oder haben sogar panische Angst vor ihnen. (Archivfoto)
Viele Menschen ekeln sich vor Ratten oder haben sogar panische Angst vor ihnen. (Archivfoto)  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Der Bezirk Neukölln räumte ein, die bisherigen Bemühungen, die Rattenpopulation auf dem Hermannplatz durch Giftköder zu reduzieren, seien nicht erfolgreich, "da das Nahrungsangebot für die Ratten zu groß ist". Daher seien zusätzlich diese Verbote nötig.

Das Bezirksamt warnte, infolge des Rattenbefalls bestehe die konkrete Gefahr der Verbreitung von Krankheiten. Wegen der unmittelbaren Nähe zu vielen Menschen und offenen Lebensmitteln gebe es auf dem Hermannplatz mit Wochenmarkt und vielen Lebensmitteln sowie zahlreichen U-Bahnstationen eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für die Übertragungen.

Wanderratten könnten mehr als 100 Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen: Dazu gehören unter anderem Hepatitis, Tuberkulose, Tollwut, Fleckfieber, Salmonellen, Typhus, Toxoplasmose und Cholera.

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Im vergangenen Jahr ging der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf mit einer Plakatkampagne gegen eine Rattenplage auf Spielplätzen vor. "Speiserest - für die Ratte ein Fest" oder "Wildes Abfalllager freut den Nager", hieß es.

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa, Bernd von Jutrczenka/dpa (Bildmontage)

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