Obacht! Nachtfalter löst Gefahr-Alarm im Pankower Stadtgrün aus
Berlin - Vor einer "ernstzunehmenden gesundheitlichen Gefahr für Menschen" im Stadtgrün warnt das Bezirksamt Pankow. Grund sind gesichtete Raupen eines Nachtfalters.
Alles in Kürze
- Bezirksamt Pankow warnt vor Nachtfalter-Raupen
- Raupen des Eichenprozessionsspinners sind gesundheitlich gefährlich
- Kontakt mit Raupenhaaren kann Hautausschläge und Atembeschwerden verursachen
- Befallene Bäume und Flächen sollten gemieden werden
- Fachfirmen sollten Bekämpfungsmaßnahmen durchführen

Aktuell häufen sich die Beobachtungen und Hinweise auf Raupennester des Eichenprozessionsspinners an Eichen sowohl im öffentlichen Grün als auch in der Nähe von Wohnanlagen, Spielplätzen, Schulen oder Erholungsflächen, so das Bezirksamt Pankow am Donnerstag.
Bürger werden um erhöhte Aufmerksamkeit im Umgang mit auffälligen Raupen oder Gespinsten gebeten. Befallene Bäume und betroffene Flächen sollten möglichst gemieden werden, insbesondere von Kindern und Tieren.
Bekleidung, die eventuell mit den feinen Brennhaaren, die ein Nesselgift enthalten, in Berührung kam, sollte sofort gewechselt und gewaschen werden.
Denn das Gift kann bei Berührung oder Einatmung Hautausschläge, Augenreizungen, Juckreiz und in schweren Fällen Atembeschwerden oder allergische Reaktionen auslösen. Besonders empfindlich reagieren Kinder, ältere Menschen sowie Personen mit Vorerkrankungen der Atemwege.
Bezirksamt warnt vor gefährlichen Raupenhaaren

Die feinen Raupenhaare brechen leicht ab, haften an Kleidung oder Schuhen und werden durch den Wind über größere Distanzen verbreitet. Selbst alte oder scheinbar verlassene Nester können noch Monate später gefährlich sein, warnt das Bezirksamt weiter.
Bekämpfungsmaßnahmen sollten Fachfirmen überlassen werden, die die notwendige Schutzausrüstung und Erfahrung verfügen.
Der Eichenprozessionsspinner wird oft mit der harmlosen Gespinstmotte verwechselt, die im Gegensatz zum "gefährlichen" Nachtfalter eine Vielzahl von Sträuchern besiedelt und ganze Pflanzenteile in silbrige Netze einspinnt. Der Eichenprozessionsspinner hingegen lebt ausschließlich an Eichen.
"Wer sich umsichtig verhält, Kontakt meidet und befallene Bereiche meidet, schützt sich selbst und andere, ganz besonders in der jetzigen Phase erhöhter Raupenaktivität", so das Bezirksamt Pankow.
Titelfoto: Philipp Schulze/dpa, Bodo Marks/dpa (Bildmontage)