Polizei greift strenger durch: Mehr Böller-Verbotszonen in Berlin zu Silvester
Von Andreas Rabenstein
Berlin - In der Silvesternacht soll es in Berlin mehr beziehungsweise größere Böller-Verbotszonen geben als in den vergangenen Jahren.
Die Senatsinnenverwaltung spricht von einer "gewissen räumlichen Erweiterung" der Bereiche, in denen Böller und anderes Feuerwerk aus Sicherheitsgründen untersagt sind, wie es in einer Antwort auf eine Grünen-Anfrage heißt.
Um nicht noch mehr Polizisten an den Eingängen zu den Bereichen postieren zu müssen, werden die Zonen nicht mehr wie bisher mit Gittern abgesperrt und der Zugang genau kontrolliert. Stattdessen sollen Polizisten dort verstärkt unterwegs sein, um die Bereiche zu überwachen und Gruppen von Menschen gezielt und "offensiv" anzusprechen und zu kontrollieren.
Welche Zonen es konkret geben wird und wie groß sie sein werden, wollte der Senat noch nicht verraten. Beratungen würden noch laufen.
Es gehe um Bereiche, "in denen es aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre zu einer Häufung von gefährlichen Situationen und Straftaten, insbesondere unter Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen, auch im Rahmen gruppendynamischer Prozesse, kam".
Im vergangenen Jahr gab es Verbotszonen auf dem Alexanderplatz, auf der Sonnenallee und in Nachbarstraßen in Neukölln sowie in Schöneberg im sogenannten Steinmetzkiez.
Bei der Konzertveranstaltung am Brandenburger Tor war privates Feuerwerk sowieso nicht erlaubt.
Striktes Vorgehen gegen Schreckschusspistolen
Die Polizei will zudem deutlich gegen das verbotene Abfeuern von Schreckschusswaffen vorgehen. Werden Menschen ohne den sogenannten Kleinen Waffenschein mit einer Schreckschuss- oder Signalwaffe erwischt, "wird eine Strafanzeige wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz (WaffG) gefertigt und die SRS-Waffe als Beweismittel sichergestellt".
Vorbeugende Maßnahmen von Polizei und Feuerwehr wie Workshops mit Jugendlichen, Briefe an Eltern, Kiezgespräche und mehr Geld für Jugendzentren liefen auch in diesem Jahr wieder.
Titelfoto: Julius-Christian Schreiner/TNN/dpa
