Lauter Knall bei diesem Regionalliga-Absteiger: Drei Spieler fristlos gekündigt!
Berlin - Nächster Knall bei Viktoria Berlin: Der Regionalliga-Absteiger hat drei Spielern fristlos gekündigt, die wegen ausstehenden Gehältern vor dem Arbeitsgericht klagen.
 
                                                                                                            
    
            Dabei handelt es sich nach TAG24-Informationen bei zwei von ihnen um Anton Kanther (25) und Jerome Scholz (20). Die beiden Regionalliga-erfahrenen Akteure waren bereits am Sonntag beim 3:10-Debakel gegen Tasmania Berlin nicht mehr Teil des Viktoria-Kaders.
Nach Auskunft von Rechtsanwalt Steffen Golle, mit dem TAG24 telefonierte, sind die drei Akteure explizit vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt. Damit ist endgültig klar: Das Tischtuch ist zerschnitten!
Laut Golle, der zugleich der Vater von Kanther ist, erfolgten die Kündigungen allesamt ohne eine Begründung. Der Rechtsanwalt habe umgehend für seine Mandanten Kündigungsschutzklagen eingereicht.
Die drei Spieler werden kein Spiel mehr für die Himmelblauen bestreiten und voraussichtlich in der Wintertransferperiode einen Vereinswechsel anstreben.
Sie dürften nicht die einzigen Akteure bleiben. Bei Viktoria herrscht seit endloser Zeit Chaos. Kurz auf den Regionalliga-Abstieg Anfang Juni folgte ein vorläufiges Insolvenzverfahren, das Anfang August jedoch eingestellt wurde.
Viktoria Berlin: Kommt es am Samstag zum großen Spielerstreik?
 
                                                                                                            
    
            Damit scheinen aber die finanziellen Probleme des früheren Drittligisten nicht gelöst - zehn Spieler warten seit Saisonbeginn auf sämtliche Gehälter und zogen deshalb vor das Arbeitsgericht.
Deshalb steht seit einiger Zeit ein Spielerstreik im Raum, der schon am Samstag im Heimspiel gegen Sparta Lichtenberg (Anstoß: 13.30 Uhr) Realität werden könnte.
Arbeitnehmer haben gemäß § 273 BGB Zurückbehaltungsrecht die Möglichkeit, ihre Arbeit nach drei Monaten ausstehenden Lohnzahlungen einzustellen. Dies wäre ab dem Stichtag des 1. Novembers, an dem das Spiel stattfindet, der Fall.
Der einzige Ausweg: Viktoria lässt sich zeitnah auf einen außergerichtlichen Vergleich mit den klagenden Spielern ein, um halbwegs wettbewerbsfähig zu bleiben. Bereits im letzten Spiel musste Viktoria drei A-Jugendliche zurückgreifen werden, um den Kader aufzufüllen.
Mit einem Spieler sei eine Einigung erzielt worden, bei den anderen seien am Donnerstag Vergleichswerte an den Klub übermittelt worden, führt Golle aus.
Wie passend: Viktoria wird in den Rechtsangelegenheiten von der Partnerin Rocco Teichmanns (39) vertreten. Teichmann ist aktuell Sportlicher Leiter und war früher Geschäftsführer der FC Viktoria 1889 Berlin Fußball GmbH.
Titelfoto: IMAGO / Matthias Koch
 
                    
