Startschuss für die E-Akte: Fast alle Berliner Praxen bereit

Von Mia Bucher, Marion van der Kraats

Berlin - Fast alle Arztpraxen in Berlin sind für die ab heute verpflichtende Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePa) startklar.

Ärzte sind ab dem 1. Oktober verpflichtet, die ePa zu nutzen. (Symbolfoto)
Ärzte sind ab dem 1. Oktober verpflichtet, die ePa zu nutzen. (Symbolfoto)  © Daniel Karmann/dpa

"Ein flächendeckender Start wird angestrebt, und die meisten Praxen sind technisch schon ausgestattet", sagte eine Sprecherin der KV Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Nur ein kleiner Anteil von etwa 5 Prozent habe das notwendige ePA-Modul noch nicht installiert. Dort verzögere sich der Start.

In Bezug auf Nutzung und Installation sei die Lage aber noch sehr dynamisch. Valide Aussagen zur tatsächlichen Nutzung seien Ende Anfang Oktober möglich.

Nach Angaben des Hausärzteverbandes Berlin-Brandenburg sind "Kinderkrankheiten" des Systems noch nicht behoben. Die Co-Vorsitzende Sandra Blumenthal sagte dem RBB-Inforadio: "Ich bin von dem Konzept überzeugt, von der Umsetzung allerdings leider noch nicht so wirklich."

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Problematisch sei auch, dass Patientinnen und Patienten noch nicht genug über die E-Akte wüssten. "Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie einen Freischaltcode brauchen und dass sie ihre Akte verwalten dürfen und auch sollen", meinte Blumenthal. Wichtig seien Schulungen durch die Kassen.

Verpflichtende Nutzung der ePa

Ärztinnen und Ärzte sind ab dem 1. Oktober verpflichtet, die ePa zu nutzen und neue Diagnosen und Befunde in der E-Akte abzulegen. Die ePa soll etwa den Dokumentenaustausch zwischen verschiedenen Arztpraxen oder mit Apotheken erleichtern.

Rund 70 Millionen der gut 74 Millionen gesetzlich Versicherten haben schon seit Januar eine ePa von ihrer Krankenkasse angelegt bekommen, was man für sich auch ablehnen kann.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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