Berlin - Auf YouTube ist eine S-Bahnfahrt durch das alte Berlin im Jahr 1947 zu sehen. Die historischen, einzigartigen Aufnahmen der zerstörten Hauptstadt wecken nicht nur nostalgische Gefühle.

Türen auf heißt es für die 15-minütige Reise in die Vergangenheit von der Jannowitzbrücke kommend in Richtung Westen über den Alexanderplatz bis zum S-Bahnhof Zoologischer Garten und zurück.

Das vom Stadtmuseum Berlin veröffentlichte Video zeigt aneinandergereihte Fotos des deutschen Presse- und Theaterfotografen Harry Croner (†89).

Während seiner damaligen S-Bahn-Fahrt durch das vom Zweiten Weltkrieg zerstörte Berlin dokumentierte der Fotograf, was ihm unter die Linse kam.

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So sind unter anderem die "Rote Burg", das verschwundene Hansaviertel sowie der große Flakturm am Zoo zu sehen. Die Stadtbahn schien sich endlos durch eine Ruinenlandschaft zu ziehen.

Doch auf der Reise in die Vergangenheit gab es auch Schönes zu entdecken: Gemüsegärten im verwüsteten Tiergarten ebenso wie die ersten neu gedeckten Dächer auf den vom Krieg versehrten Bahnhofsgebäuden.

Aufgrund seines jüdischen Vaters wurde Croner während des Krieges als "wehrunfähig" von seinem Job als Kriegsberichterstatter an der Westfront entlassen.

1944 kam er in ein Arbeitslager und geriet im März 1945 in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im April 1946 freigelassen und dokumentierte den Wiederaufbau der Stadt, ihre Wahrzeichen, lichtete die Berliner Promis und das Ensemble des West-Berliner Theaters ab.

Harry Croner starb im Alter im Jahr 1992 in Berlin.

Das YouTube-Video mit seinen Fotografien wurde über eine Million Mal angeklickt. Im Jahr 2015 war er für vier Monate im Märkischen Museum in Berlin im Rahmen der Ausstellung "Bühne West-Berlin" zu sehen.