Von Sophia-Caroline Kosel
Berlin - Eine Mehrheit der Berliner würde einer Umfrage zufolge ein Verbot von Leih-E-Scootern in der Stadt begrüßen.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des "Tagesspiegels".
Die Frage lautete: "Sollten E-Scooter von Sharing-Anbietern in Berlin Ihrer Meinung nach grundsätzlich verboten werden?" 47 Prozent der Befragten antworteten den Angaben zufolge mit "Ja, auf jeden Fall" - und 14 Prozent mit "Eher Ja".
28 Prozent sind gegen ein grundsätzliches Verbot, weitere elf Prozent sind unentschieden.
Unter den jüngeren Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren sieht es anders aus: Mit 55 Prozent spricht sich eine Mehrheit von ihnen gegen ein Verbot der E-Scooter aus.
Berlins Verkehrssenatorin setzt auf Angebote statt Verbote
Auch Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) lehnt ein Verbot ab. Die Senatorin stehe für Angebote, nicht Verbote, teilte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung dem "Tagesspiegel" mit.
Auch härtere Vorschriften plant der Senat demnach nicht: "Von Frühjahr 2024 bis Frühjahr 2025 hat sich die Zahl der Beschwerden halbiert. Insofern sieht die Senatorin derzeit keine Notwendigkeit, die Regeln abermals zu verschärfen."
Die elektrischen Leih-Tretroller dürfen seit Sommer 2019 in Deutschland auf Fahrradwegen und Straßen fahren. Kritiker beklagen unter anderem, dass viele Nutzer damit rücksichtslos unterwegs seien und mancher Roller in Flüssen lande.
In einigen großen Städten sind E-Scooter nicht mehr erwünscht: Als erste deutsche Stadt setzte Gelsenkirchen im vergangenen Jahr ein Verbot um. Auch in Paris und Madrid sind die Leih-Tretroller nicht mehr erlaubt.