Öl-Alarm in Brandenburg: Pipeline defekt, über 200.000 Liter Öl ausgetreten

Von Torsten Holtz

Gramzow - Aus einer defekten Pipeline in Brandenburg sind nach ersten Schätzungen der Feuerwehr mindestens 200.000 Liter Rohöl ausgetreten.

Die Raffinerie in Schwedt in der Uckermark im Nordosten von Brandenburg versorgt große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff.
Die Raffinerie in Schwedt in der Uckermark im Nordosten von Brandenburg versorgt große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff.  © Patrick Pleul/dpa

Zu dem fatalen Defekt kam es nach Arbeiten an der Leitung, die von Rostock nach Schwedt führt. Das Öl sei in einer Pumpstation nahe Gramzow in der Uckermark aus einem kleinen Leck mit einem Druck von circa 20 Bar viele Meter hoch herausgeschossen, sagte der Abteilungsleiter der Feuerwehr Schwedt, Alexander Trenn, der Deutschen Presse-Agentur. Die Menge könne auch noch größer sein.

Vor Ort waren nach seinen Angaben etwa 100 Kräfte der Feuerwehr, dazu etwa 25 Mitarbeiter der Raffinerie PCK, der die Leitung gehört. Auch nach Stunden trat am Abend noch Öl aus, wenn auch in geringerer Menge, wie Trenn sagte.

Spezielle Saugwagen sollen nun das Öl, das zurzeit auf einem nassen Acker stehe, aufnehmen.

Anwohner aus Schlaf gerissen: Sparkasse nach Explosion komplett zerstört
Brandenburg Anwohner aus Schlaf gerissen: Sparkasse nach Explosion komplett zerstört

Der Einsatz in Zehnebeck, etwa drei Kilometer vom Ortskern Gramzow entfernt, werde noch stundenlang dauern und auch am Morgen fortgesetzt, fügte er an.

Aus der Pipeline schoss eine etwa 25 Meter hohe Ölfontäne. (Symbolbild)
Aus der Pipeline schoss eine etwa 25 Meter hohe Ölfontäne. (Symbolbild)  © 123RF/kyr30

PCK schließt absichtliche Fremdeinwirkung aus

PCK erklärte, nach ersten Erkenntnissen sei das Unglück durch vorbereitende Arbeiten für einen geplanten Sicherheitstest an der Pipeline verursacht worden. "Eine absichtliche Fremdeinwirkung kann derzeit ausgeschlossen werden."

Brandenburgs Umweltministerium erklärte am Abend, Ministerin Hanka Mittelstädt werde sich am Donnerstag (12.30 Uhr) vor Ort ein Bild über das Ausmaß der Schäden machen. Laut PCK waren Werkfeuerwehr, örtliche Feuerwehren, die Gefahrstoffeinheit Uckermark sowie die Werkseinsatzleitung der PCK mit schwerem Gerät im Einsatz.

Erstmeldung vom 10. Dezember 2025, 20.17 Uhr, aktualisiert um 20.39 Uhr.

Titelfoto: Patrick Pleul/dpa, 123RF/kyr30

Mehr zum Thema Brandenburg: