Schlag gegen "Reichsbürger"-Szene: Polizei auch in Grünheide im Einsatz

Von Monika Wendel

Grünheide/Karlsruhe - Unter den vier festgenommenen mutmaßlichen Rädelsführern der verbotenen "Reichsbürger"-Gruppe "Königreich Deutschland" befindet sich auch Mann aus dem Landkreis Oder-Spree. Nach dpa-Informationen war die Polizei in Grünheide im Einsatz.

In der Uckermark - hier ein Banner des "Demokratiebündnisses Rutenberg" - regt sich Protest gegen die Ausbreitung der Reichsbürger. (Archivbild)
In der Uckermark - hier ein Banner des "Demokratiebündnisses Rutenberg" - regt sich Protest gegen die Ausbreitung der Reichsbürger. (Archivbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Die Ermittlungen laufen den Angaben zufolge wegen einer kriminellen Vereinigung. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (54, CSU) hat zudem die aktuell größte Gruppierung sogenannter Reichsbürger und Selbstverwalter, den Verein "Königreich Deutschland", verboten.

Der Verfassungsschutz in Brandenburg hat seit Jahren das Milieu der "Reichsbürger" im Blick, das sich 2023 vergrößerte. Die Zahl der Anhänger lag laut mit 1000 weitaus höher als im Jahr davor (2022: 650), wie es im Bericht der Verfassungsschützer hieß.

Sie warnten auch vor Bestrebungen des "Königsreichs Deutschland", sich mit neuen Ansiedlungen und Immobilienkäufen ausbreiten zu wollen.

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Die im Jahr 2022 gestarteten Versuche, in der Uckermark erstmalig feste Strukturen in Brandenburg zu etablieren, seien bisher aber nicht weiter vorangeschritten, hieß es im Verfassungsschutzbericht für 2023. "Ein wesentlicher Grund dafür ist die vor Ort überaus agile Zivilgesellschaft."

In dem Dorf Rutenberg in der Uckermark gründete sich eine Bürgerinitiative, um zu verhindern, dass das "Königreich Deutschland" dort Fuß fassen und Land kaufen kann. Das Bündnis stemmte sich gegen eine "völkische Landnahme", wie es auf Flugblättern hieß.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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