Baumbesetzer verhindern Fällung des 100 Jahre alten Ahorns
Chemnitz - Der Streit um den 100 Jahre alten Ahorn auf einem Grundstück in der Further Straße geht in eine neue Runde. Der Baum sollte Donnerstagfrüh in Chemnitz gefällt werden, jedoch wurde dies durch neue Gutachten verhindert. Auch die Polizei war im Einsatz.
Alles in Kürze
- Baumbesetzer verhindern Fällung des 100 Jahre alten Ahorns in Chemnitz.
- Fällfirma kommt, aber Anwohner stellen sich dagegen.
- Neues Artenschutzgutachten muss geprüft werden.
- Streit um den Baum geht weiter, da zwei Gutachten unterschiedliche Ergebnisse liefern.
- Zuständige Behörden prüfen den Fall.

Schon am Morgen rückte eine Fällfirma an, um den Riesen niederzulegen. Doch Anwohner, allen voran Opernsängerin Elžběta Laabs (46), stellten sich erneut dagegen.
"Mittlerweile liegt das Artenschutzgutachten vor, das geprüft werden muss", erklärte Laabs, die bereits beim ersten Fällversuch am 25. August eine Baumbesetzung initiiert hatte.
Auch diesmal kletterten Unterstützer in die Krone und riefen die Polizei - mit Erfolg.
Die Motorsägen schwiegen, die Firma zog unverrichteter Dinge wieder ab.
Wie lange der Streit noch weitergehen soll, ist unklar


Hintergrund: Auf dem Grundstück soll ein Neubau mit Eigentumswohnungen und Tiefgarage entstehen. Bauherr Michael Oberacher (Consultatio AG Chemnitz) beruft sich auf ein eigenes Gutachten, das dem Ahorn mangelnde Standsicherheit bescheinigt. Eine Fällgenehmigung liegt bereits vor.
Doch die Gegenseite verweist auf ein zweites, öffentlich bestelltes Gutachten: Demnach sei der Baum gesund und könne mit Pflegemaßnahmen noch lange erhalten bleiben.
Wie es weitergeht, ist völlig offen. Die zuständigen Behörden prüfen den Fall.
Titelfoto: Jan Haertel/ChemPic