Kulturhauptstadt-Besuch: Steinmeier nutzt Chemnitz-Auftritt für Klima-Ansage!

Von Christiane Raatz

Chemnitz - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD) hat dazu aufgerufen, angesichts anderer Probleme den Klimaschutz nicht zu vergessen. "Wir dürfen den Klimaschutz nicht vernachlässigen, nur weil er gerade einmal nicht das größte öffentliche Interesse findet oder weil spektakuläre Protestaktionen ausbleiben", sagte Steinmeier in Chemnitz bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Umweltpreises.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD) hat den deutschen Umweltpreis in Chemnitz verliehen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69, SPD) hat den deutschen Umweltpreis in Chemnitz verliehen.  © picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Der Bundespräsident lobte den "Pioniergeist, die spürbare Neugier und die Unerschrockenheit, Neues zu wagen" der Preisträger.

Die mit einer halben Million dotierte Auszeichnung teilen sich in diesem Jahr eine Schweizer Klimaforscherin und ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen für sein ressourcenschonendes Verzinkungsverfahren. Dotiert mit einer halben Million Euro

Der Deutsche Umweltpreis wird jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für besondere Leistungen zum Schutz und Erhalt der Umwelt vergeben. Nach DBU-Angaben ist er eine der höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. Der Preis wird zum 33. Mal vergeben.

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Die Schweizer Klimaforscherin Sonia Isabelle Seneviratne, Professorin an der ETH Zürich und Vizepräsidentin des Weltklimarats IPCC, hat laut DBU neue Erkenntnisse zum Klimasystem erarbeitet - insbesondere dazu, wie sich Bodenfeuchte, Pflanzen und Erderwärmung gegenseitig beeinflussen.

Das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Birgitt Bendiek des Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmens Zinq erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung eines innovativen Verzinkungsverfahrens ("Mikrozink"), bei dem Ressourcen und Energie im Korrosionsschutz gespart werden. Den Angaben zufolge kann mit dem Verfahren die Zinkdeckschicht um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

Was Chemnitz und Klimaschutz gemeinsam haben

Die Preisträger v.l.: Birgitt Bendiek und Lars Baumgürtel des Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmens Zinq und Sonia Isabelle Seneviratne, Professorin an der ETH Zürich.
Die Preisträger v.l.: Birgitt Bendiek und Lars Baumgürtel des Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmens Zinq und Sonia Isabelle Seneviratne, Professorin an der ETH Zürich.  © picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Steinmeier schlug in seiner Rede auch den Boden vom Umweltschutz zu Chemnitz als diesjähriger europäischer Kulturhauptstadt. Deren Motto "C the unseen" - was so viel heißt wie "Schau auf das Nichtgesehene", passe zum Deutschen Umweltpreis 2025, so Steinmeier - besonders mit Blick auf den Boden als Grundlage allen menschlichen Lebens.

Steinmeier nahm damit Bezug zu Klimaforscherin Seneviratne, die mit den wenig sicht-, aber messbaren Zusammenhang zwischen Bodenfeuchte und Klimaveränderungen vor Augen führe. Laut DBU lassen sich aus Werten für die Bodenfeuchte etwa Dürre-Prognosen und daraus wiederum Klimaanpassung ableiten.

Bonde forderte, Umwelt- und Klimaschutz als Teil der Lösung für wirtschaftlichen Aufschwung zu begreifen. "Ökologie ist Motor der Ökonomie", so Bonde.

Titelfoto: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

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