Beinahe-Crash mit Schienentrabi! Eisenbahn-Fans düsen illegal über Muldental-Bahnstrecke
Rochlitz - Geisterfahrer auf dem Gleis! Für die Fahrgäste des offiziell verkehrenden Schienentrabis in Rochlitz wäre es dieser Tage beinahe zu einer Kollision gekommen: Ein skrupelloser Freundeskreis von Eisenbahn-Fans düste mit einem selbstgebauten Schienenfahrzeug illegal über die Muldental-Bahnstrecke.

An den Wochenenden gibt es inzwischen wieder viele Fahrgäste für den Schienen-Trabi zwischen Rochlitz und Penig. Die Strecke gehört der Muldental-Eisenbahngesellschaft. Mitgesellschafter Thomas Krauß (55) hatte gerade für eine Fotopause angehalten, als plötzlich der Gegenverkehr auf der eingleisigen Strecke auftauchte: "Ich war fassungslos, das ist wirklich dreist!"
Und dazu lebensgefährlich. Am Vorabend war Krauß zur Prüfung noch mit einem Schwerkleinwagen auf der Strecke unterwegs: "Das sind 15 Tonnen mit 50 km/h, da beträgt der Bremsweg bis zu 500 Meter. Wenn die Gruppe da entgegenkommt, gibt es Tote!"
Folglich rief er die Polizei. Die stellte neun Männer zwischen 47 und 54 Jahren fest. Polizeisprecherin Jana Ulbricht (43): "In diesem Fall liegt jedoch kein gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr nach Strafgesetzbuch vor, da die Strecke im Privatbesitz ist."


Man könne aber zivilrechtlich dagegen vorgehen. Die Gruppe aus dem Eichsfeld saß in einem batteriebetriebenen Fahrzeug der Marke Eigenbau.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa