Kleinstadt im Ausnahmezustand: Kalbitz, Maier und Kuppi bei AfD-Demo in Burgstädt
Burgstädt - Am Freitagabend demonstrierte die AfD mit dem aus der Partei geworfenen Rechtsaußen Andreas Kalbitz (47) auf dem Markt in Burgstädt (10.000 Einwohner). Eine Kleinstadt im Ausnahmezustand.
Die Innenstadt großflächig abgesperrt, Hundertschaften der Polizei an jeder Kreuzung. Dazwischen mobilisierte die AfD knapp 300 Anhänger. Neben Kalbitz sprachen Jens Maier (58) und der Chemnitzer Polizist Lars Kuppi (48). Es ging um Grundrechte und die Angst vor Stuttgarter Plünderungen auch in Kleinstädten.
Um den Markt zogen rund 600 Gegendemonstranten. Auch aus Chemnitz und Leipzig, vor allem aus Burgstädt. Grünen-Landtagsabgeordnete Kathleen Kuhfuß (40) aus Chemnitz: "Beeindruckender Bürgersinn."
Organisiert hatte die Gegenkundgebung SPD/Grünen-Stadtrat Michael Seidel (52). Der Gemeindepädagoge hatte Lampenfieber: "Meine erste Demo als Organisator. Hoffentlich kann ich für Ruhe sorgen." Er konnte.
In der Abendsonne war es laut, eng und friedlich. Das freute auch die vielleicht ältesten Demonstranten, Joachim (83) und Rosemarie Heinke (82): "Unsere letzte Demo war im Wende-Herbst 89. Aber die AfD wollen wir nicht."
Titelfoto: Ralph Kunz