Chemnitz - Von wegen der Brühl wird belebt. Das Viertel stirbt aus! Der Escape-Room ist zu, die Bar No. 10 macht dicht, die Coffee Art Bar steht zum Verkauf und die Bar Balboa muss nach Anwohnerbeschwerden Lärm-Prüfungen über sich ergehen lassen.

Viele Gewerbetreibende bemängeln die langsame und ausufernde Bürokratie der Stadt bei Baugenehmigungen und Lärmschutzverordnungen. 

Ein Info-Event, eine Umfrage und eine Versammlung am 17. März mit Stadträten und Bürgermeistern sollen Stadt und Interessenten nun zusammenbringen.

"Die Brühl-Belebung ist wohl doch nicht gewünscht. Zwei Jahre warte ich auf eine Baugenehmigung. Nichts geht voran. Für drei Lärmschutzmessungen habe ich 6000 Euro bezahlt. Bei der ersten war Regen, bei der zweiten zu wenig Gäste die Ausrede. Jetzt reicht's mir", schimpft No. 10-Bar-Inhaber Denis Daudrich (37).

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Seit Mitte Januar ist auch der Escape-Room zu. Die Baugenehmigung fehlt, weil es sich laut Stadt nicht um eine Speise- und Schankwirtschaft, sondern um eine Vergnügungsstätte handelt - dafür fehlt der Lokalität aber der dafür notwendige Lärmschutz. 

Für die Anwohner sind die zunehmenden Schließungen spürbar: "Ich arbeite zwischen Coffee Art Bar und Escape-Room. Nun ist die Kneipe für mein Feierabendbier zu. Auch gegenüber ist alles tot", bedauert Brühl-Bewohner Christian Neubauer (31). 

"Kaum entwickelt sich hier was, kommt die Stadt mit dem Hammer. Geht das so weiter, haben wir bald eine Rentner-Stadt, in die keiner mehr ziehen will."