Mehrkosten durch verschärfte Hygiene-Regeln: Erste Wirte nehmen Corona-Aufschlag

Chemnitz - Die Corona-Krise setzt den Gastronomen weiter zu. Die ersten zwei Lokale in Chemnitz erheben jetzt einen Corona-Aufschlag - drei Euro pro Tisch im "Diner", zwei Euro im "Kellerhaus". Trotz leerer Kassen freuen sich nicht alle Gastronomen auf den morgigen Männertag ...

Kristin Gust (39) mit der Speisekarte vor dem "Kellerhaus". Am Männertag gibt es hier Sekt für weibliche Gäste.
Kristin Gust (39) mit der Speisekarte vor dem "Kellerhaus". Am Männertag gibt es hier Sekt für weibliche Gäste.  © Uwe Meinhold

Dirk Gust (51) wird seine "Ratsstube" am Donnerstag schon um 16 Uhr schließen: "Ich mache mir Sorgen, dass Männergruppen das Konzept über den Haufen werfen." Gust hofft auf eine Aufhebung der Kontaktbeschränkungen im Juni, "denn so ist es für uns ein Sterben auf Raten".

Nach verhaltenem Neustart rechnet auch das "Reichenbrander Bräu-Stübl" nicht mit einem Ansturm am Männertag. Heike Bergt (60): "Am wichtigsten ist, dass sich alle Gäste an die Hygieneregeln halten."

André Gruhle (45) hingegen krempelt zum Männertag die Ärmel hoch - Musik und Grillstände am "Miramar" und an der "Pelzmühle", größerer Biergarten am "Fasskeller". Gruhle: "Die Leute wollen wieder raus. Am Donnerstag wird es voll!"

Alles bereit für den Männertag: Andrea Kokott (33, l.) und Isabell Berger (41) stellen schon mal die Stühle auf am "Fasskeller".
Alles bereit für den Männertag: Andrea Kokott (33, l.) und Isabell Berger (41) stellen schon mal die Stühle auf am "Fasskeller".  © Ralph Kunz
Hoch die Gläser: Einige Gastronomen erwarten morgen zum Männertag den ersten Besucheransturm.
Hoch die Gläser: Einige Gastronomen erwarten morgen zum Männertag den ersten Besucheransturm.  © Johannes Simon/ddp
Corona-Aufschlag: Das "Kellerhaus" kassiert im Moment zwei Euro extra pro Tisch.
Corona-Aufschlag: Das "Kellerhaus" kassiert im Moment zwei Euro extra pro Tisch.  © Uwe Meinhold

Transparenter Aufschlag statt versteckte Preiserhöung

Sorge um die Einhaltung der Abstandsregeln: Claudia Großmann (41) schließt die "Ratsstube" am Männertag vorzeitig zu.
Sorge um die Einhaltung der Abstandsregeln: Claudia Großmann (41) schließt die "Ratsstube" am Männertag vorzeitig zu.  © Ralph Kunz

Auf zu viele Männer kann Tobias Gust (42) im Kellerhaus verzichten. Er spendiert Damen lieber ein Glas Sekt.

Für alle Gäste erhebt der Gastronom jetzt einen Corona-Aufschlag von zwei Euro pro Tisch. "Das soll unsere massiv gestiegenen Kosten von Desinfektionsmitteln bis Masken decken. Aber lieber mit einem transparenten Aufschlag als mit versteckten Preiserhöhungen auf der Karte."

Drei Euro pro Tisch kassiert das "Mr. Meyers Diner". Die Regelung gilt laut Geschäftsführung bis zum Ende der Auflagen.

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Andere Gastronomen lehnen einen Corona-Aufschlag ab. Dirk Gust: "Bei uns undenkbar. Dann kommt gar keiner mehr." 

Titelfoto: Uwe Meinhold

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