Chemnitzer Stadtrat zofft sich um Kaßberg-Parkplätze

Chemnitz - Die Parkplatz-Suche für Kaßberg-Anwohner bleibt nervig. Für mehr Stellplätze hatte die AfD-Fraktion die Prüfung eines Parkhauses auf Stadtfläche an der Kanzler-Straße angeregt. Doch der Antrag wurde auf der Sitzung mit großer Mehrheit abgeschmettert. Die AfD vermutet ideologische Gründe. CDU, SPD, Linke und Grüne werfen der Partei populisitischen Aktionismus vor.

Nico Köhler (44, AfD) hält die Stadtrat-Ablehnung des Parkhauses am Kaßberg für politisch motiviert und realitätsfern.
Nico Köhler (44, AfD) hält die Stadtrat-Ablehnung des Parkhauses am Kaßberg für politisch motiviert und realitätsfern.

"Das ist traurig für die Bewohner und keine vorrausschauende Politik", sagt Stadtrat Nico Köhler (44, AfD). Der Stellplatz-Bedarf sei hoch. Bürgernöte und Ist-Zustand wären ohne Realitätssinn parteipolitisch geblockt worden.

Thomas Scherzberg (58, Linke) sah den Parkhaus-Antrag als vorgegaukelte Lösung. "Bisher wurden Baugenehmigungen von Anliegern weggeklagt. Ein Parkhaus mit zwei Ebenen ist eben nicht rentabel". Ähnlich argumentiert Volkmar Zschocke (58, Grüne): "Wir brauchen keine sinnlosen Antragswiederholungen, sondern Investoren."

Überhaupt keinen Parkdruck im Kaßberg-West sieht Maik Otto (42, SPD):"Ich habe immer einen Platz gefunden. In dieser Ecke des Kaßbergs gibt es einen Park, zwei Schulen und ein Altenheim. Wohngebäude stehen dort nicht."

Diese Stadtfläche an der Ecke Kanzlerstraße/ Walter-Oertel-Straße war für das Parkhaus im Gespräch. Es bleibt bei einem Car-Sharing-Punkt.
Diese Stadtfläche an der Ecke Kanzlerstraße/ Walter-Oertel-Straße war für das Parkhaus im Gespräch. Es bleibt bei einem Car-Sharing-Punkt.  © Maik Börner

Aber es könnten Parkplätze wegfallen, wenn drei von der Stadt geplante Einbahnstraßen kommen. Almut Patt (51, CDU) sieht das nicht: "Durch die Einbahnstraßenlösung können sogar mehr Parkplätze entstehen, weil sie anders angeordnet wären".

Titelfoto: Maik Börner

Mehr zum Thema Chemnitz: