Altersdurchschnitt, Einwohnerzahl, Ausländer-Anteil: So sieht Chemnitz im Jahr 2025 aus

Chemnitz - Das Kulturhauptstadt-Jahr liegt zwar noch in der Ferne. Doch Chemnitz 2025 ist jetzt schon in Sichtweite. Zumindest für Ulrich Weiser. Der Inhaber des Forschungsinstituts "FOG" wagt für TAG24 den Blick in die Zukunft: Wohin entwickelt sich die Stadt, wenn derzeitige Trends anhalten? Eines sei schon verraten: Chemnitz könnte wieder die 250.000-Einwohner-Marke knacken.

Ulrich Weiser (40) ist Leiter des Instituts "FOG". Markt- und Sozialforschung sind sein Tagesgeschäft.  © FOG-Institut Chemnitz

Passend zum Themenjahr wird die kulturelle Vielfalt in Chemnitz bis 2025 wachsen: "Schon heute kommen knapp 50 Prozent der Zuzüge nicht aus dem In-, sondern Ausland", so Ulrich Weiser.

Ein Vergleich: 2007 lebten in Chemnitz nur knapp 7000 Menschen aus dem Ausland - Ende 2019 waren es schon 21.400!

Auf den Altersdurchschnitt wirkt sich das nicht sonderlich aus. "Selbst bei leichten Bevölkerungsgewinnen wird er 2025 nicht unter 46 Jahren liegen", so der Sozial- und Marktforscher.

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Immerhin könnte der Zuwachs dazu führen, dass Chemnitz seit 2002 wieder mehr als 250.000 Einwohner hat. Seit 2011 (240.545 Einwohner) stehen die Zeichen auf Wachstum.

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Von der Industrie- zur Kulturhauptstadt: Wie wird das Chemnitz des Jahres 2025 aussehen?  © Kristin Schmidt
Viele fiebern 2025 entgegen. TAG24 wirft schon jetzt einen Blick auf das Kulturhauptstadt-Jahr.  © Kristin Schmidt

Lutherviertel und Sonnenberg mausern sich zu Trendvierteln

Das Durchschnittsalter wird auch bei weiterem Zuzug wohl nicht unter 47 Jahre fallen.  © Klaus Jedli­cka

Dieses Jahr (245.408) gab es coronabedingt einen kleinen Einbruch, nachdem 2018 insgesamt 247.721 Menschen in der Stadt lebten.

Zu neuen Trendvierteln mausern sich der Sonnenberg und das Lutherviertel. "Eventuell auch Bernsdorf - sofern die Studentenzahlen wieder steigen." Die Stadtteile liegen zentral und sind preiswert.

Das andere Ende der Skala könnten das Heckert- und das Yorckgebiet besetzen. Zu alt, zu viel Platte, zu wenig Zuzug.

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Die Mietpreise werden voraussichtlich weiter steigen. "Das dürfte allerdings kein Problem sein, da Löhne und Einkommen auch steigen - in den letzten Jahren sogar stärker als die Mieten", so der Forscher.

Doch alles unter Vorbehalt, warnt Ulrich Weiser: "Im FOG-Institut gilt der alte Spruch: ,Prognosen sind äußerst schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.'"

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