Wichtigstes Projekt für 2025 wird konkreter: Wie viele Garagen werden Teil der Kulturhauptstadt?

Chemnitz - Das Flagship-Projekt #3000Garagen soll zur Kulturhauptstadt im nächsten Jahr Hunderte Garagen im ganzen Chemnitzer Stadtgebiet mit Ausstellungen, Konzerten, Lesungen & Co. in Kulturorte verwandeln. Wie viele es am Ende genau sein werden und ob die Arbeiten im Zeitplan liegen - dazu gab es auf TAG24-Nachfrage bislang keine konkreten Zahlen von den Verantwortlichen. Warum laufen die Vorbereitungen so holprig?

Die Fotografin Maria Sturm porträtiert die Buchhändlerin Katja Lücke (56), die selbst drei Garagen besitzt.
Die Fotografin Maria Sturm porträtiert die Buchhändlerin Katja Lücke (56), die selbst drei Garagen besitzt.  © Uwe Meinhold

Noch knapp drei Monate bis zum 25. Oktober, dann wird das Programm zur Kulturhauptstadt 2025 offiziell veröffentlicht. Höchste Zeit, dass das Flagship-Projekt #3000Garagen in Fahrt kommt.

Die Berliner Fotografin Maria Sturm (38) ist derzeit in Chemnitzer Garagenhöfen unterwegs. Das Ziel: Mit einer analogen Mittelformat-Kamera sollen 100 Porträts von Garagenbesitzern aufgenommen werden, die 2025 in 100 Läden der Stadt ausgestellt werden sollen.

So war jedenfalls der Plan. Bei der Anzahl der ausstellenden Läden müsse die Zahl nach unten korrigiert werden, räumte Projektmitarbeiterin Michelle Auerbach (27) am Mittwoch ein: "Wir haben bereits über 40 Geschäfte, aber der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Wir sind noch den ganzen Sommer über im Gespräch mit dem Chemnitzer Einzelhandel, interessierte Geschäfte können sich auch gerne direkt bei uns melden".

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Derzeit seien mehrere Garagenprojekte mit verschiedenen Künstlern und Akteuren in Arbeit, von denen einige schon gestartet sind, beispielsweise das Projekt "Ersatzteillager" von Martin Maleschka (42). Jedoch gebe es derzeit keine genauen Zahlen über die Anzahl der Projekte oder der daran beteiligten Chemnitzer.

Außerdem sei noch ein Interviewprojekt mit Garagenbesitzern in der Mache und ein Video- sowie Schulprojekt. Bereits am Montag wurde der Erzählparcours vorgestellt. Zudem sind bereits für dieses Jahr erste Garagenkonzerte geplant. Das nächste findet am 3. August statt. "2025 soll auf dem Komplex am Harthweg ein Garagen-Festival stattfinden", so Kuratorin Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka (56).

Man liege mit den derzeitigen Projekten gut im Plan, sodass am 25. Oktober alle Programmpunkte von #3000Garagen stehen sollen.

Die Fotoserie ist ein Teil von #3000Garagen, dem Flagship-Projekt der Kulturhauptstadt.
Die Fotoserie ist ein Teil von #3000Garagen, dem Flagship-Projekt der Kulturhauptstadt.  © Uwe Meinhold
"Wir liegen gut im Zeitplan", versichert Kuratorin Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka (56).
"Wir liegen gut im Zeitplan", versichert Kuratorin Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka (56).  © Uwe Meinhold

Kritik am Programm-Chef

2025-Programm-Chef Stefan Schmidtke (56, r.) mit OB Sven Schulze (52, SPD) und Co-Chefin Andrea Pier (55).
2025-Programm-Chef Stefan Schmidtke (56, r.) mit OB Sven Schulze (52, SPD) und Co-Chefin Andrea Pier (55).  © Petra Hornig

An der Programmarbeit gibt es schon seit Längerem Kritik, insbesondere am künstlerischen Geschäftsführer der Kulturhauptstadt, Stefan Schmidtke (56).

Ob Unterschriften unter Verträge oder inhaltliche Richtungsentscheidungen: Wichtige Angelegenheiten sollen mittlerweile vor allem über den Tisch der neuen 2025-Chefin Andrea Pier (55) laufen, heißt es von mehreren Akteuren der Kulturszene.

Gerüchten über eine interne Entmachtung Schmidtkes widerspricht Stadtsprecher Matthias Nowak (55) entschieden: "Zwischen den beiden Geschäftsführern gibt es eine normale Arbeitsteilung. Wenn Frau Pier nicht da ist, unterschreibt auch Stefan Schmidtke."

Titelfoto: Uwe Meinhold

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