Chemnitz - Die Parkscheibe hat ausgedient: Dass in der Chemnitzer Innenstadt Parken inzwischen Geld kostet wird, ist offenbar noch nicht bei allen Autofahrern angekommen. Denn das Ordnungsamt hatte im Juni Tausende Knöllchen zu bearbeiten. Das neue Parkraumkonzept gilt seit einem Monat.

Das Ehepaar Uhlig legte in alter Manier noch die Parkscheibe in die Windschutzscheibe, als es vor dem Terminal 3 in der Brückenstraße parkte. "Dass man hier jetzt zahlen muss, habe ich nicht mitbekommen", sagt Günther Uhlig. "Eine riesen Sauerei ist das!"

Ehefrau Martina erklärt, dass beide meist nur kurz in der Stadt parken, fix aus dem Auto in den Laden hüpfen, um dann schon wieder weiterzufahren - so wie dies viele, vor allem ältere Chemnitzer tun würden.

Der Bereich, in dem nun mit Parkscheinautomaten abkassiert wird, definiert sich grob zwischen Müllerstraße/Augustus-Bebel-Straße im Norden und entlang des Bahnbogens im Süden sowie der Reichsstraße im Westen und der Hainstraße im Osten.

Sein Fahrzeug einen Tag im Zentrum abzustellen, kostet 17,50 Euro. 50 Cent sind für die ersten 40 Minuten fällig. Danach kommen 50 Cent je weitere 20 Minuten hinzu. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass noch nicht überall jeder Automat im Einsatz ist - viele sind noch abgedeckt.

Das neue Parkraumkonzept hat sich für die Stadt schon in den ersten vier Wochen ordentlich gerechnet: Im vergangenen Monat wurden Tausende Falschparker zur Kasse gebeten. Rund 7000 Knöllchen stellte das Ordnungsamt im Juni aus, wie eine Sprecherin der Stadt erklärt.

Vor der Pandemie, im Juni 2019, waren es nur 4793. An den Parkautomaten sieht der Kassensturz folglich verhaltener aus: Die Stadt rechnet mit Einnahmen von 74.000 Euro fürs gesamte Stadtgebiet - pandemiebedingt weniger als in den Vorjahren. Im Juni 2019 waren es noch 110.800 Euro.