Chemnitzer "Weltecho" setzt Satiriker Martin Sonneborn vor die Tür

Chemnitz - Zoff um den Satiriker und EU-Parlamentarier Martin Sonneborn (57): Er wollte am 12. Januar um 20 Uhr im "Weltecho" mit "Krawall und Satire" aus dem EU-Parlament berichten. Doch das Kulturhaus an der Annaberger Straße in Chemnitz setzte auf Krawall und den Bundesvorsitzenden der Satire-Partei Die PARTEI vor die Tür.

Der Satiriker und PARTEI-EU-Parlamentarierer Martin Sonneborn (57) darf nicht im "Weltecho" auftreten.
Der Satiriker und PARTEI-EU-Parlamentarierer Martin Sonneborn (57) darf nicht im "Weltecho" auftreten.  © IMAGO/Christoph Hardt

Julia Voigt (26) vom Weltecho bestätigte die Absage und bezieht sich auf Rassismusvorwürfe gegen Martin Sonneborn, der sich Anfang 2021 auf einem T-Shirt über Chinesen und Donald Trump lustig machte.

"Wir haben als Kulturzentrum eine Fürsorgepflicht, wem wir eine Bühne geben. Wir sind klar gegen menschenfeindliche Äußerungen. Martin Sonneborn darf das als Satire nutzen, aber nicht bei uns."

Den Vorwurf, die Grünen hätten den Auftritt verhindert, weist Julia Voigt zurück: "Wir haben das als Team entschieden."

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PARTEI-Stadtrat Sebastian Cedel (39) kritisiert den "reflexhaften, oberflächlichen Umgang mit Kritik". Er sagt: "Sonneborn wäre nicht der erste und garantiert auch nicht der letzte alte weiße Mann, der im Weltecho spielt."

Die PARTEI verlegte den Auftritt Sonneborns ins "Komplex", Zietenstraße 32. Er freut sich: "Ich werde die Grünen in Chemnitz thematisieren."

Im "Weltecho" an der Annaberger Straße wollte Martin Sonneborn (57) am 12. Januar sein Programm "Krawall und Satire" präsentieren.
Im "Weltecho" an der Annaberger Straße wollte Martin Sonneborn (57) am 12. Januar sein Programm "Krawall und Satire" präsentieren.  © Uwe Meinhold
Julia Voigt (26) steht zum Auftrittsverbot: "Wir haben das als Team entschieden."
Julia Voigt (26) steht zum Auftrittsverbot: "Wir haben das als Team entschieden."  © Kristin Schmidt

Ansonsten plant der Satiriker "üble Ossi-Hetze und ein Multimediaspektakel mit lustigen Filmen und brutaler politischer Agitation".

Titelfoto: Uwe Meinhold/IMAGO/Christoph Hardt

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