Todes-Drama in Chemnitz mit vier Leichen: Während der Tat war ein Kind im Haus

Chemnitz - Nach dem gewaltsamen Tod von vier Menschen in Chemnitz-Mittelbach laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Geprüft wird derzeit die wahrscheinlichste Theorie zum Tatvorgang.

Beamte waren am Mittwoch erneut am Tatort, um Spuren zu sichern.
Beamte waren am Mittwoch erneut am Tatort, um Spuren zu sichern.  © Haertelpress

Ausgelöst wurde das Verbrechen vermutlich durch einen Streit um das Haus mit Grundstück. Das Ehepaar Holger (72) und Sabine G. (69) hatte sein Anwesen an ein jüngeres Paar (32, 34) verkauft.

Bedingung: lebenslanges Wohnrecht. Zuletzt sollen die Familien darüber gestritten haben, berichten Anwohner.

Ermittler prüfen nun, ob womöglich Holger G. erst die junge Familie, dann seine Frau und schließlich sich selbst tötete. "Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen spricht vieles dafür, dass einer der getöteten Männer die anderen Personen erschossen hat, bevor er sich selbst gerichtet hat", sagt Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein (61).

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Laut Informationen der Freie Presse hatte der 72-Jährige noch selbst die Polizei angerufen - soll dann mit Revolver in der einen Hand und Taschenlampe in der anderen tot aufgefunden worden sein.

Kripo-Beamte waren am Mittwoch erneut im Haus. "Die Ermittlungen konzentrieren sich aktuell auf die Spurenauswertung, um daraus Rückschlüsse auf das Tatgeschehen ziehen zu können und andererseits auf die Klärung der Motivation des Schützen", so Klein.

Vor dem Grundstück in Mittelbach stehen zwei Kerzenlichter und ein Blumenkorb.
Vor dem Grundstück in Mittelbach stehen zwei Kerzenlichter und ein Blumenkorb.  © Kristin Schmidt

Die vier Bewohner waren offenbar während der Tat nicht allein im Haus: Nach TAG24-Informationen soll sich das Kind der jüngeren Familie in der Wohnung im Obergeschoss befunden haben. Es wurde von der Polizei in Sicherheit gebracht. "Zu dem Kind möchte ich mich nicht äußern", so der Oberstaatsanwalt.

Aktualisiert: 20. April, 19.38 Uhr

Titelfoto: Haertelpress

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