Frauenknast extrem: Mehr als 50 Babys in den letzten Jahren hinter Gittern geboren

Chemnitz - Kleine Kinder in der Justizvollzugsanstalt. Im Frauenknast von Chemnitz ist das keine Seltenheit. 

In der Mutter-Kind-Wohngruppe im Frauenknast Chemnitz können Mütter mit Säuglingen im offenen Vollzug leben. Unter strikten Bedingungen.
In der Mutter-Kind-Wohngruppe im Frauenknast Chemnitz können Mütter mit Säuglingen im offenen Vollzug leben. Unter strikten Bedingungen.  © Kristin Schmidt

So gibt es eine spezielle Mutter-Kind-Wohngruppe, in der bis zu vier Mütter mit Säuglingen und Kleinkindern bis zu drei Jahren als offene Vollzugsform leben können. Das ist aber an bestimmte, strenge Bedingungen geknüpft.

In der JVA sitzen auch immer wieder schwangere Frauen ein, die speziell betreut werden. Allerdings verfügt der Knast nicht über eine Geburtenstation. 

Die werdenden Mütter entbinden meist im Krankenhaus Chemnitz. Immerhin kamen von 2014 bis Juli 2020 - sozusagen "hinter Gittern" - 57 Babys zur Welt.

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Jugendamt und Sozialdienst prüfen die bestmögliche Unterbringungsmöglichkeit für die Kinder. So bei Vätern, Großeltern oder anderen Angehörigen. Ist das nicht möglich, werden Pflegefamilien gesucht. 

Allerdings dürfen die Mütter, die auch nach der Geburt weiter im Knast bleiben müssen, von ihren Kindern unbegrenzt Besuch erhalten.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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