Glückwunsch! Das Chemnitz Center wird heute 30 Jahre alt

Chemnitz - 30 Jahre und kein bisschen schnöde: Als erstes Einkaufscenter im Großraum Chemnitz, das nach der Wende entstanden ist, feiert das Chemnitz Center ab Samstag seinen 30. Geburtstag. Die Erfolgsgeschichte nahm in den wilden Nachwendejahren ihren Anfang.

Center-Chef Thomas Stoyke (40) lädt die Besucher zu den Geburtstagsfeierlichkeiten ein.
Center-Chef Thomas Stoyke (40) lädt die Besucher zu den Geburtstagsfeierlichkeiten ein.  © Uwe Meinhold

Binnen weniger Monate verwandelten Anfang der 90er-Jahre Arbeiter mit Baggern, Planierraupen und Kränen die 38 Hektar grüne Wiese vor den Toren der Stadt in eine riesige Shopping Mall - das Röhrsdorf-Center: Baugenehmigung im Dezember 1991, Grundsteinlegung im Juni 1992, nur vier Monate später - im Oktober 1992 - öffneten die ersten Geschäfte.

Das komplette Einkaufszentrum war im März 1993 fertig. 250 Millionen D-Mark kostete der Bau.

"Wir wollen, dass die Leute einkaufen gehen können, wie im Westen", nannte 1993 Jürgen Konrad, der damalige Bürgermeister von Röhrsdorf, die Beweggründe, sich für den Bau des Einkaufszentrums in dem sehr landwirtschaftlich geprägten Röhrsdorf zu engagieren.

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Es hat sich gelohnt: 30 Jahre später florieren dort noch immer die Geschäfte. "Mit 80 Fachgeschäften, mehreren Großmietern, darunter Höffner, Saturn, MediaMarkt, und 4000 Gratis-Parkplätzen ist es das zweitgrößte Einkaufscenter Sachsens", so Center-Cchef Thomas Stoyke (40).

Ab Samstag feiert die Shopping Mall ihren 30. Geburtstag.
Ab Samstag feiert die Shopping Mall ihren 30. Geburtstag.  © Maik Börner
Ein Foto aus dem Jahr 1992. Damals war alles eine Großbaustelle.
Ein Foto aus dem Jahr 1992. Damals war alles eine Großbaustelle.  © PR/ Chemnitz Center
Auf einer grünen Wiese in Röhrsdorf wurde der Einkaufspark aus dem Boden gestampft.
Auf einer grünen Wiese in Röhrsdorf wurde der Einkaufspark aus dem Boden gestampft.  © PR/Chemnitz Center

Chemnitz Center seit 30 Jahren im Besitz desselben Eigentümers - Kurt Krieger

Das Chemnitz Center ist das zweitgrößte Einkaufszentrum Sachsens.
Das Chemnitz Center ist das zweitgrößte Einkaufszentrum Sachsens.  © Uwe Meinhold

1999 wurde Röhrsdorf eingemeindet und ein Ortsteil von Chemnitz. Damit wurde aus dem ehemaligen Röhrsdorf-Center das Chemnitz Center.

Baulich gesehen hat sich seit der Eröffnung nicht großartig etwas verändert, tiefgreifende Umbauten gab es nicht. Von 2005 bis 2006 wurde lediglich die Ladenstraße neu gestaltet und begrünt.

Geblieben ist von Anfang an auch die offene Bauweise mit breiten Glasvordächern in der Ladenstraße. Eine weitere Besonderheit: Das Chemnitz Center ist seit 30 Jahren im Besitz desselben Eigentümers, Kurt Krieger.

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Ab Samstag wird im Chemnitz Center gefeiert. Es gibt verschiedene Aktionen und Rabatte, am 9. Oktober ist verkaufsoffener Sonntag.

Heydel ist Mieter der ersten Stunde

Der mittlerweile verstorbene Jürgen Heydel in einen Kundengespräch: Er war mit seiner Geschenkboutique einer der ersten Mieter. Das Geschäft haben jetzt seine Kinder übernommen.
Der mittlerweile verstorbene Jürgen Heydel in einen Kundengespräch: Er war mit seiner Geschenkboutique einer der ersten Mieter. Das Geschäft haben jetzt seine Kinder übernommen.  © Sven Gleisberg

Nicht alle Geschäfte, die sich vor 30 Jahren im Chemnitz Center ansiedelten, sind heute noch da. Die "Glas & Geschenkboutique Heydel" hingegen schon.

"Mein Vater war einer der Ersten im Center", erinnert sich Tochter Silke, die heute zusammen mit ihrem Bruder Jens die Geschicke des Geschäftes leitet. "Als bekannt wurde, dass gebaut werden sollte, bewarb sich mein Vater sofort. Wohl auch ein bisschen aus Angst, dass dann niemand mehr in unseren Laden, den wir bis dato in Röhrsdorf hatten, kommen würde und alle nur noch in den Einkaufspark gehen."

2005 folgte der Umzug von einer Seite der Ladenstraße auf die andere, in größere Räumlichkeiten: "Bis spät in die Nacht haben wir damals Kisten ein- und ausgepackt, ein paar Tage aus dem Container verkauft, bei 40 Grad."

Da sich im Laufe der Zeit der Geschmack der Kunden änderte, wurde auch das Sortiment angepasst: "Die Leute waren anfangs verrückt nach Gläsern aus Bleikristall und Kobalt-Vasen. Davon würde man jetzt kaum noch was verkaufen", schmunzelt Frau Heydel.

Titelfoto: Bildmontage: Uwe Meinhold, Maik Börner

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