Chemnitz - Lautstarke Schimpfattacken, Beleidigungen oder gar körperliche Bedrohung - in Kundenzentren der Energieversorger in Chemnitz wird aktuell heftig Dampf abgelassen. Die Mitarbeiter trifft der Frust über die Energiepolitik so massiv, dass die Unternehmen zu außergewöhnlichen Mitteln greifen, um die angespannte Situation zu entschärfen.

So wandte sich der Vertriebsvorstand von enviaM, Patrick Kather (42), in einem Video persönlich an die Kunden und appellierte: "Es ist eine Grenze erreicht, wenn Kollegen und Kolleginnen täglich zutiefst beleidigt und angefeindet werden. Deshalb meine ganz klare Bitte: Geht vernünftig mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um. Ohne Hass und ohne Gewalt."

Um die Mitarbeiter in den Energieläden, beispielsweise in der Chemnitztalstraße, zu schützen, stockte enviaM den Sicherheitsdienst auf und bietet den Kundenberatern sogar psychologische Beratung an.

Auch Eins Energie erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen und verstärkte im Kundencenter am Johannisplatz den Wachschutz.

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Außerdem setzt der Versorger auf psychologische Schulungen. "Es wurden Weiterbildungen organisiert, die unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen helfen sollen, diese für alle schwierige Situation gut meistern zu können", so eine Firmensprecherin.

Seit dem Sommer sind die Kundennachfragen bei den Energieversorgern um rund die Hälfte gestiegen.

Nach aktuellen Mitteilungen der Bundesregierung zur Energiepolitik verzeichnete die Hotline von Eins Energie sogar einen Anstieg der Nachfragen um mehr als 100 Prozent.

Um dem Beratungsbedarf gerecht zu werden, hat der Energieversorger aktuell sogar zusätzliche Stellen für Kundenberater ausgeschrieben.