Auschwitz-Überlebender Justin Sonder: Zwiegespräch mit dem Chemnitzer Ehrenbürger
Chemnitz - Auf ein Gespräch mit Justin Sonder: Ein Projekt des Internationalen Auschwitz-Komitees für den 2020 verstorbenen Ehrenbürger soll die Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und an den Chemnitzer Auschwitz-Überlebenden wach halten.

Christoph Heubner (73), Vize des Komitees, stellte das Projekt mit Sonders Tochter Kerstin Claus (67) und Oberbürgermeister Sven Schulze (51, SPD) im Rathaus vor: "Wir wollen eine Sitzbank aufstellen mit einer Figur Justin Sonders darauf, der zum Zwiegespräch einlädt."
Das Projekt ist noch im Frühstadium. Es gibt Gespräche mit einer Künstlerin aus Rostock, beim Material schwanken die Initiatoren zwischen Holz und Bronze. Es wird ein Spendenkonto eingerichtet bei der Postbank Berlin:
Internationales Auschwitz Komitee
IBAN: DE29 1001 0010 0575 6861 06
BIC: PBNKDEFF
Verwendungszweck: Justin Sonder
Auch der Standort ist unklar. Sven Schulze weiß nur: "Die Stadt wird einen Platz zur Verfügung stellen, der mit dem Leben Justin Sonders in Verbindung steht."
Kerstin Claus war von der Idee sofort begeistert: "Das Projekt stellt meinen Vater nicht auf einen Sockel, sondern er sitzt ruhig da und hört Besuchern zu."

1943 wurde der Chemnitzer nach Auschwitz verschleppt. Er überlebte 17 Selektionen, kehrte als einer von wenigen KZ-Überlebenden in seine Heimat zurück und widmete sich Zeit seines Lebens der Erinnerungsarbeit.
Erstmeldung vom 30. Januar 2023, 17.55 Uhr, aktualisiert 2. Februar, 10.07 Uhr
Titelfoto: Sven Gleisberg